Dezember kommt und damit die angenehme Weihnachtsstimmung. Die Wohnung wird dekoriert. Jeder denkt, daran, was er oder sie den anderen schenken wird. Aber woher kommt diese Tradition? Wurde Weihnachten immer so gefeiert? Das erfahren Sie in diesem Beitrag, und noch mehr!
Der Ursprung des Weihnachtsfestes
Der Wille nach einer Feier im Andenken an die Geburt Christi wird erst ab dem 4. Jahrhundert nachgewiesen.
Vor dem Christentum gab es bereits verschiedene Feierlichkeiten zu dieser Jahreszeit. Wenn die Tage am kürzesten sind, haben die Menschen die Fruchtbarkeit, die Mutterschaft oder die Sonne gefeiert. Es entsprach auch der Wintersonnenwende. Im Jahr 274 legte der römische Kaiser Aurelianus das Datum fürs Fest „Dies Natalis Solis Invicti“ (Tag der Geburt des unbesiegten Sonnengottes) am 25. Dezember fest. Dieses Fest fand nach den römischen Saturnalien statt.
Es ist wohl wahrscheinlich, dass das Christentum diese alten Traditionen übernommen hat, wenn ein Datum für die Geburt Christi gesucht wurde. Es gibt auch Gemeinsamkeiten mit dem mithraïschen Kult: Mithras sollte aus einem Stein oder aus einer Hölle als Mann und nicht als Neugeborener geboren werden, wobei Hirten Zeugen dieser Wundergeburt waren. Dieser Kult war im Kaiserreich sehr verbreitet.
Nach dem Dreikaiseredikt „Cunctos populos“, welches die heidnischen Kulte verbot, wurde Weihnachten das am 25. Dezember einzige erlaubte Fest. Das Christentum wurde zur offiziellen Religion des Kaiserreiches und somit verbreitete sich auch das Weihnachtsfest.
Später im Mittelalter gehörte dann Weihnachten zu den wichtigsten christlichen Feierlichkeiten.
Ab der Renaissance erschienen die ersten Weihnachtskrippen in Kirchen und Klöstern in Italien. Erst ab dem 18. Jahrhundert wurde Weihnachten zu einem Familienfest unter den Bürgerlichen und den Handwerkern. Am Anfang des 19. Jahrhunderts förderte der deutsche Pfarrer Friedrich Schleiermacher eine Theologie des Gefühls, die das Kind im Zentrum des Weihnachtsfestes setzte. In bürgerlichen Kreisen wurde ein Weihnachtsbaum im Wohnzimmer errichtet. Dann kam entweder das Christkind oder der Weihnachtsmann, um den Kindern Geschenke zu geben. Da der Wohlstand der ganzen Gesellschaft sich dann verbessert hat, hat sich diese Tradition in allen Schichten verbreitet.
Mit der Globalisierung und der Laïzisierung der Gesellschaft ist Weihnachten heutzutage weniger christlich und viel mehr konsumorientiert. Das Familientreffen bleibt aber ein wesentlicher Punkt dieser Feierlichkeiten.
Dekorieren und Geschenke
Vor Weihnachten gibt es 4 Wochen Adventzeit, während deren wir die Wohnung dekorieren. Die Kinder haben Ihr Adventskalender – oft mit Schokoladen. Ein Weihnachtsbaum – üblicherweise ein Tannenbaum – steht mitten im Wohnzimmer und alle warten auf dem 25. Dezember, um Geschenke zu geben und zu bekommen. Zum Heiligabend speisen wir mit der Familie zusammen. Das Essen ist üppig und raffiniert.
Das Dekorieren eines Baumes prägt seit langem unsere Traditionen. Zur Zeit der Wintersonnenwende tan es bereits die Kelten. Die Skandinavier machten das Gleich anlässlich derJulfestgegen Ende Dezember.
Das Jahresende stellt für die Geschäfte und besonders für Spielzeuggeschäfte einen Höhepunkt ihrer Einnahmen dar. Heutzutage bekommen viele Kinder in entwickelten Ländern jedes Jahr jede Menge Geschenke. Jedes Familienmitglied will daran teilhaben. Die Frage könnte man sich schon stellen, ob es für die Kinder wirklich gut und nützlich ist. Dabei folgt es einem gewissen Ritual. Trümpfe werden an den Kamin gehängt oder Schuhe werden am Fuß des Tannenbaumes gestellt. So kann der Weihnachtsmann alle Geschenke richtig verteilen. Die Geschenke werden dann entweder am Heiligabend oder am Weihnachtsvormittag geöffnet.
Diese Jahreszeit ist traditionell auch den Spenden gewidmet. Viele Organisationen veranstalten einen Spendenaufruf in Supermärkten, um Lebensmittel für Bedürftige zu sammeln. Es gibt zudem Veranstaltungen wie das Téléthon in Frankreich, das ein ganzes Wochenende dauert und, das Spenden zugunsten der Bekämpfung genetischer Krankheiten sammelt. Außerdem ist es natürlich möglich, einfach dem Obdachlosen von nebenan zu helfen. Ein bisschen Solidarität brauchen wir immer.
Genau so viel Freude und weniger Konsum? Ist das möglich?
Aktuell erleben wir ein massives Artensterben und einen globalen Klimawandel. Das alles wegen unserer Lebensart. Wir beuten die Erde zu viel aus. Wir benutzen zu große Flächen und lassen den anderen Spezies keinen Platz mehr. Unsere Gesellschaften funktionieren dank sehr vieler Energie und meist fossiler Energie. In jedem Konsumgut, das wir kaufen versteckt sich Energie und somit Treibhausgasemissionen. Um aktiv gegen den Klimawandel zu wirken, ist es notwendig, unseren Konsum in Frage zu stellen. Und das betrifft auch unsere Weihnachtsgewohnheiten.
Seien wir ehrlich. Brauchen wir wirklich alle Geschenke, die wir bekommen? Bleiben sie nicht ewig in einem Schrank, ohne dass wir einmal daran denken?
Hätten Sie nicht lieber nur ein Geschenk aber ein Geschenk, das Ihnen besonders gefällt und, dass Sie auch benutzen werden?
Muss es unbedingt ein Gegenstand sein?
Hier gebe ich Ihnen ein paar Tipps, um Alternativen zu herkömmlichen Geschenken zu finden:
Denken Sie an Zero Waste Geschenke: sie halten länger und führen zu weniger Konsum.
Geben Sie Gegenständen aus Holz oder Karton den Vorzug.
Ökologische Kleider können auch eine Lösung sein.
Bücher über Themen wie das Recycling oder die Zero Waste Bewegung können interessieren.
Immaterielle Geschenke haben hier ihren Platz: Abonnements, Eintrittskarten für Vorstellungen, usw.
Sie können auch etwas selbst basteln oder nähen, je nach Ihren Gaben! Dabei schenken Sie indirekt Ihre Zeit und das meint ja viel!
Was zählt, ist die Absicht, die dahintersteckt. Statt alles Mögliche zu kaufen, überlegen Sie vorher darüber, was den verschiedenen Personen gefallen würde und erst dann gehen Sie einkaufen. Weihnachten ist eine Stimmung, die wir nicht vergessen sollten. Da ist der oder die andere im Zentrum.
Anfang November hat die COP26 in Glasgow stattgefunden. Viele Hoffnungen wurden daraufgesetzt. Was ist aber eine COP? Was bringt sie und warum ist sie wichtig? Das und viel mehr erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist überhaupt eine COP?
Das Wort « COP » steht für „Conference of the Parties”.
Seit dem Klimagipfel in Rio de Janeiro im Jahr 1992 versammeln sich jedes Jahr die Mitgliedstaaten, die das Abkommen unterzeichnet haben. Insgesamt sind sie 196 Staaten und die Europäische Union noch dazu. Vertreter verschiedener Gebietskörperschaften und nichtstaatliche Aktoren aus der Zivilgesellschaft oder aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft nehmen zudem daran teil.
Jeder Staat hat eine Stimme, egal wie groß er ist. Die Entscheidungen sollen einstimmig getroffen werden, was dies so schwierig macht.
Die erste COP fand 1995 statt. Sie werden seitdem nacheinander auf jedem Kontinent organisiert. Das Ziel ist es, die Verpflichtungen zugunsten der Bekämpfung der Erderwärmung zu verstärken. Dies kann zu gemeinsamen oder individuellen Zielen führen.
Vor diesen Gipfeln gibt es viele Treffen und Besprechungen, um die Texte vorzubereiten. Daran nehmen Vertreter der verschiedenen Staaten, VerhandlungsführerInnen, WissenschaftlerInnen, Experten, Umweltorganisationen, Unternehmen, Verbände usw. teil.
Während des Gipfels finden auch andere Veranstaltungen oder Ausstellungen parallel statt, um das Publikum für den Klimawandel zu sensibilisieren.
Die COP21 brachte zum Beispiel das Pariser Abkommen hervor, worin 195 Staaten sich verpflichtet haben, ihre Kohlendioxidemissionen zu reduzieren. Die Erderwärmung sollte bis 2100 unter 2°C und womöglich unter 1,5°C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit unterdrückt werden. Das war das erste Mal, dass so viele Staaten entschieden haben, gemeinsam fürs Klima zu handeln.
Dieses Jahr hat die COP26 stattgefunden. Sie ist der 26. Gipfel dieser Art. Der Veranstalter ist diesmal Großbritannien.
1. Fürs Pariser Abkommen eine konkrete Form annehmen
Im Pariser Abkommen steht es, dass jeder Staat einen nationalen Plan ausarbeiten muss, der die eigene Reduzierung der CO2-Emissionen bestimmt. Die Unterzeichner haben sich verpflichtet, diese Pläne alle 5 Jahren mit der zurzeit höchstmöglichen Ambition zu revidieren. Die Zeit dafür ist nun gekommen. Das ist das erste Ziel. Es gibt auch andere Ziele.
2. Das Net Zero bis 2050 erreichen und eine 1,5 °C Temperaturerhöhung noch haltbar haben
Die Zeit vergeht. Bald kommt 2030 und wir haben nur wenig erreicht. Das Ziel der 1,5 °C Temperaturerhöhung rückt nicht näher. Das, was wir in diesem Jahrzehnt bis 2030 machen, ist entscheidend. Es ist von großer Bedeutung, dass die Staaten sich stärker engagieren, damit die 1,5 °C noch erreichbar bleiben. Sonst werden wir mehr als 3 °C Erwärmung haben, was zu Überflutungen, Feuern, Extremwetterereignissen und Artensterben führen wird.
Die angekündigten Reduzierungen der Emissionen (Kohlendioxid, Methan, usw.) müssen unbedingt ehrgeizig genug sein. Es wird notwendig:
Den Ausgang aus dem Kohlen zu beschleunigen,
Die Entwaldung zu bremsen,
Beim Übergang zu elektrischen Fahrzeugen schneller zu gehen,
Die Investition in erneuerbaren Energien zu fördern.
3. Sich anpassen, um Gemeinschaften und Umwelt zu schützen
Der Klimawechsel ist bereits im Gang und das wird sich noch weiterentwickeln, auch wenn wir unseren Ausstoß vermindern. Es ist deswegen besonders wichtig gemeinsam zu arbeiten, um jetzt schon betroffenen Ländern zu helfen:
Ökosysteme zu schützen und wiederherzustellen,
Schutzeinrichtungen zu errichten und eine widerstandsfähige Infrastruktur zu bauen.
Wir brauchen mehr Maßnahmen zugunsten der Verminderung der vom Klimawechsel verursachten Schäden. Jeder Staat sollte einen Anpassungsplan entwickeln und darüber kommunizieren.
4. Die Finanzen mobilisieren
Die Staaten müssen ihrer Verpflichtung nachkommen, wenigstens 100 Milliarden Dollars jedes Jahr zur Bekämpfung des Klimawechsels zu geben. Die Internationale Finanz muss ihre Rolle spielen. Die OECD schätzt, dass 79,6 Milliarden Dollars im Jahr 2019 gegeben wurden. Eine stärkere Bemühung ist noch notwendig, um das Ziel zu erreichen. Großbritannien, Kanada und Deutschland haben an einem Lieferungsplan gearbeitet, um klarzumachen, wie und wann entwickelte Länder das Geld geben werden.
Jedes Unternehmen, jede Finanzfirma, jede Bank, jeder Versicherungsberater wird sich verändern müssen. Das Ausmaß und die Schnelligkeit der notwendigen Veränderungen sind von solcher Größenordnung, dass alle Finanzformen von Nutzen sein werden:
Die öffentliche Finanz für eine nachhaltigere Infrastruktur,
Private Finanz für technologische und innovative Lösungen.
5. Gemeinsam agieren
Das Klima betrifft uns alle. Nur zusammen können wir einen Einfluss darauf haben. Deswegen war es besonders wichtig, ein Übereinkommen zu erzielen.
Mehr als 80 Staaten unter denen Frankreich und die USA haben sich dazu verpflichtet, ihren Methanausstoß zu reduzieren: 30% weniger bis 2030 im Vergleich zu 2020. Das Methan, CH4, ist ein farb- und geruchloses, brennbares Gas, das ein hohes Treibhauspotential besitzt. Auf einen Zeitraum von 100 Jahren bezogen, ist es ca. 30-mal höher als das der gleichen Gewichtsmenge Kohlenstoffdioxid. Das Gas entsteht durch biotische Prozesse aber auch anthropogen durch den Reisanbau und die Schaf- und Rinderzucht. Es ist für 30% der Erderwärmung seit der industriellen Revolution verantwortlich.
Mehr als 100 Staaten haben sich dazu verpflichtet, die Zerstörung des Waldes bis 2030 zu stoppen. Die Wälder, insbesondere die natürlichen Wälder, tragen dazu bei, die Erderwärmung zu bremsen. Die Bäume nehmen einen Teil der freigesetzten Treibhausgase auf.
Was bleibt noch ungelöst?
Dieses Abkommen kann nicht gewährleisten, dass das Ziel einer Erderwärmung von 1,5 °C erreicht wird. Dank der Covid-19-Pandemie haben wir momentan unsere CO2-Emissionen vermindert. Aber nun ist es vorbei und wir haben mal wieder unser Niveau vom Jahr 2019. Wir folgen eher einer Kurve Richtung einer 2,7 °C-Temperaturerhöhung. Die Auswirkungen werden wahnsinnig sein.
Der Ausgang aus dem Kohlen steht immer noch nicht fest. Der Eintrag des Wortes „wirkungslos“ im letzten Moment hat den Text beträchtlich geschwächt. Die Staaten sollen jetzt « die Bemühungen Richtung einem Ausgang aus dem Kohlen ohne Kohlenstoffbindungssytem und aus den wirkungslosen Subventionen für fossile Energien beschleunigen ».
Das Problem der Finanzierung der Entwicklungsländer, die mit den Auswirkungen des Klimawandels viel mehr und viel schneller konfrontiert sind, wird auch nicht gelöst.
Der Text ist ein Kompromiss aber ein schwaches Kompromiss.
Was gehört verändert? Wo sollen wir agieren?
Die Art und Weise, wie eine COP funktioniert, erweist sich als interessant, da viele Staaten zusammen fürs Gemeinwohl arbeiten. Sie müssen sich über verschiedene Aspekte der Bekämpfung des Klimawechsels einig werden. Das klingt fantastisch und genau das ist schwierig.
Deswegen hat auch die Zivilgesellschaft eine wichtige Rolle zu spielen. Die Politiker, die Staatsvertreter zeigen eine Richtung. Die Bürger können ihre Stimme bei der Wahl und beim Einkaufen hören lassen. Sie können mit Hilfe von Organisationen und Verbänden örtlich agieren.
Im Alltag müssen wir auch unsere Gewohnheiten in Frage stellen: Ernährung (viel weniger Fleisch essen), Kleidung (viel weniger kaufen, Kleider länger benutzen), Heizung und Dämmung, Transportmittel (kein Flugzeug mehr, weniger Auto, mehr Fahrrad, öffentliche Verkehrsmittel), usw.
Die erfolgreichen gesellschaftlichen Veränderungen sind diejenigen, an denen jede*r Bürger*in teilgenommen hat. Dafür sollte zuerst jede*r darüber informiert werden. Die Kommunikation ist entscheidend. Sprechen Sie darüber, der Austausch ist die Hauptsache! Deshalb dieser Beitrag und alle andere, die immer mehr auf Internet auftauchen.
Zwischen dem 18. September und dem 8. Oktober findet die europäische Nachhaltigkeitswoche statt. Was ist damit genau gemeint, woher kommt sie, was ist das Ziel und wie kann man daran teilnehmen? Das alles erfahren Sie in diesem Beitrag.
Was ist die europäische Nachhaltigkeitswoche?
Diese Aktion soll das Publikum für die Nachhaltigkeit und auf eine präzisere Weise für die 17 Ziele der UN-Agenda 2030 sensibilisieren. Sie fördert Initiativen zugunsten eines nachhaltigen Handelns im Alltag.
Auf der offiziellen Webseite der Nachhaltigkeitswoche ist folgendes geschrieben:
„Die ESDW (Europäische Nachhaltigkeitswoche) ist eine Europa-weite Initiative deren Ziel ist, Aktivitäten, Projekten und Veranstaltungen, die mit Nachhaltigkeit und mit den Nachhaltigen Entwicklungszielen zu tun haben, zu fördern und die sichtbar zu machen.“
Das spezifische Thema dieses Jahres lautet: „im Alltag handeln“. Jede Handlung lohnt sich, egal wie klein sie scheint, um unsere Lebensweise und unsere Gesellschaft zu verbessern.
5 264 Initiativen sind gemeldet und das in 27 Ländern.
In Frankreich sind nur 437 Ereignisse geplant, während die Anzahl der Ereignisse in Deutschland 3 365 beträgt. Noch ein Zeichen dafür, dass dieses Thema bei den Deutschen viel mehr festgesetzt ist als bei Franzosen.
Es kann zum Beispiel ein Forum über die Ökologie sein, wo Workshops und Vorträge uns erlauben, über Themen wie das Klima, die Biodiversität, die Mobilität, die Ernährung, den Müll oder das Wohnen zu überlegen. Schulen können auch ein Clean-up day organisieren oder Unternehmen ihre Mitarbeiter in Verbindung mit der Nachhaltigkeit herausfordern.
Wo kommt die denn her?
In Frankreich hat die erste Nachhaltigkeitswoche im Jahr 2003 stattgefunden.
Nach dem Umweltgipfel von Rio im Jahr 1992 haben sich mehrere Staaten – unter denen Frankreich – dafür engagiert, die sozio-ökonomischen Aspekte mit den Umwelterwägungen in der Politik zu verbinden. Dies hat zu einem Nachhaltigkeitsgipfel geführt, der sich 2002 in Johannesburg ereignet hat. Alle UN-Mitglieder haben die Maßnahmen treffen müssen, um die Entscheidungen wirklich in die Praxis umzusetzen. Nach diesem Gipfel hat Frankreich 2003 eine nationale Strategie für nachhaltige Entwicklung ausgearbeitet. Die Nachhaltigkeitswoche gehört zu diesen Initiativen, die dem Gipfel von Johannesburg folgen.
Im Jahr 2015 wird die Nachhaltigkeitswoche europäisch. In diesem Jahr haben die UN-Mitgliedstaaten das Entwicklungsprogramm „Agenda 2030“ angenommen. Es steht für eine Veränderung unserer Gesellschaft durch eine Abschaffung der Armut und einen Übergang zu einer umweltverträglicheren Entwicklung. 17 Ziele wurden damals bestimmt, die die Grundlage für diese Aktion darstellen.
Der Klimawandel
Auch wenn diese Nachhaltigkeitswoche seit mehreren Jahren stattfinden, leidet unsere Erde so stark wie noch nie zuvor. Und wir sind dafür verantwortlich. Unsere Lebensweise ist mit dem Wohlbefinden der Erde nicht kompatibel.
Laut dem ersten Teil des letzten Sachstandberichtes der IPCC trägt der Mensch die Verantwortung für den Klimawandel. Alle Studien zeigen es ganz deutlich. Ohne unseren menschlichen Einfluss wäre die Erde in einem viel besseren Zustand.
Die Erderwärmung ist hauptsächlich auf die emittierten Treibhausgase zurückzuführen. Seit 1850 ist jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige. Zwischen 2011 und 2020 war die durchschnittliche Temperatur 1,09°C höher als diejenige des Zeitraums 1850 – 1900.
Die Menge der Niederschläge ist gewachsen. Die arktische Eiskappe schmilzt. Der Salzgehalt der Ozeane ändert sich, die ozeanischen Strömungen auch. Die Meereshöhe erhöht sich.
Der Maß des Klimawandels ist ohnegleichen seit Jahrtausenden:
Im Jahr 2019 war die CO2-Konzentration höher als je zuvor in den letzten 2 Millionen Jahren! Die Konzentrationserhöhungen überschreiten bei weitem die natürlichen tausendjährigen Änderungen zwischen Eiszeiten und Interglazialzeiten.
Zwischen 2011 und 2020 war die Temperatur höher als in der jüngsten wärmsten Zeit vor 6 500 Jahren.
Der pH-Wert der Ozeane ist so niedrig wie noch nie in den letzten 2 Millionen Jahren.
Der von den Menschen verursachte Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf Klimaextreme:
Hitzewellen und Trockenheit kommen öfter vor.
Es gibt mehr große Tropenzyklone und sie haben sich nach Norden verlagert (in der nördlichen Halbkugel).
Die Sensibilisierung ist notwendig aber sie genügt leider nicht. Wir müssen unbedingt aktiv werden und unsere alten Gewohnheiten in Frage stellen. Es ist wesentlich für die Biodiversität und infolgedessen für die Menschheit selbst.
Die von den UN-Mitgliedstaaten festgelegten Ziele können uns dabei helfen, uns zu orientieren.
Die 17 Ziele der Agenda 2030
Die Agenda 2030 fasst die Entwicklungsagenda und die Agenda der Erdgipfel zusammen. Sie ist allgemeinverbindlich. Das heißt, dass alle Länder, ob vom Norden oder vom Süden, sie umsetzen müssen. Sie ist eine detaillierte Roadmap für alle Gesellschaftsfragen.
Die 17 Ziele appellieren alle Staaten an Handlungen zugunsten des Wohlstandes und des Umweltschutzes. Das Ende der Armut ist unter anderem mit der ökonomischen Entwicklung, der Bildung, der Gesundheit und mit der Bekämpfung des Klimawandels verbunden.
Die UN-Mitgliedstaaten haben sich über die folgenden Ziele geeinigt:
Ziel 1: Keine Armut – Armut in allen ihren Formen und überall beenden
Das heißt, dass die Reichtümer zwischen den Ländern besser verteilt werden sollen. Und auch innerhalb jedes Landes.
Ziel 2: Kein Hunger – Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Mit dem Klimawandel erweist sich dieses Ziel als immer schwieriger zu erreichen. Angepasste Getreide oder Gemüse soll angebaut werden und die Ernten sollen genügend und umweltfreundlich sein, um die Bevölkerung gesund zu ernähren. Dies ist eine echte Herausforderung.
Ziel 3: Gesundheit und Wohlergehen – Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Es geht um Gesundheitseinrichtungen, die für alle zugänglich sind, das heißt: nicht zu weit weg und mit genug Ärzten und Krankenschwestern. Es handelt sich auch um Medikamente, die jeder Mensch, der sie benötigt, kaufen kann, egal ob arm oder reich, egal wo auf der Erde.
Ziel 4: Hochwertige Bildung – Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Jedes Kind hat das Recht, in die Schule zu gehen. Besonders armen Kinder und Mädchen wird dieses Recht in manchen Ländern abgesprochen.
Ziel 5: Geschlechtergleichheit – Geschlechtergleichheitsstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
Auch in „entwickelten“ Ländern werden oft Frauen für dieselbe Arbeit weniger bezahlt als Männer. Die Gleichheitsstellung ist eine heikle Sache aber wesentlich. In einigen Ländern dürfen Frauen nur jung heiraten und Kinder haben. Einen Beruf ausüben wäre einfach undenkbar. Das kann sich aber ändern.
Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen – Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
Mit dem Klimawandel wird das trinkbare Wasser knapper werden. Es ist ungleich auf der Erde verteilt. Das kann zu Konflikten zwischen Ländern führen. Es ist eine gewaltige Herausforderung, dafür zu sorgen, dass jeder Mensch einen Zugang zu trinkbarem Wasser hat. Dabei wird es von großer Bedeutung sein, alle möglichen Wasserarten zu benutzen und besonders schmutziges Wasser zu reinigen.
Ziel 7: Bezahlbare und saubere Energie – Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
Die Energie ist der Schlüssel. Sie ist für die Konsumgüterproduktion absolut notwendig, aber sie wird immer schwieriger zu kriegen. Wir müssen lernen, mit weniger Energie aus nachhaltigen Quellen zurechtzukommen, damit die gesamte Energie zwischen den Ländern gerecht verteilt werden kann.
Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
Jeder Mensch hat das Recht auf eine Arbeit, die ihn ermöglicht, sich und seine Familie ordentlich zu ernähren und gesund zu bleiben, ohne seine Würde in Frage zu stellen.
Ziel 9: Industrie, Innovation und Infrastruktur – Widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
Mit dem Klimawandel werden Katastrophen häufiger sein. Deswegen müssen unsere Infrastrukturen in der Lage sein, gegen eine Überschwemmung oder ein Unwetter Widerstand zu leisten.
Ziel 10: Weniger Ungleichheit – Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
Die Erde ist vielseitig und heterogen. Was es in einem Ort gibt, gibt es nicht überall. Diese Diversität ist eine Chance. Wenn wir alle zusammenarbeiten, lassen sich Ungleichheiten zwischen Ländern effizient verringern.
Ziel 11: Nachhaltige Städte und Gemeinden – Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
Immer mehr Leute leben in Städten. Die Pandemie hat zwar eine neue Bewegung in Richtung der kleinen Dörfer in Schwung gebracht. Aber tendenziell bleibt es wahr. Deswegen ist es von großer Bedeutung, die Städte nachhaltiger und inklusiver zu gestalten. Dicht aneinander stehende Gebäude schaffen zum Beispiel urbane Wärmeinsel, die die Städtetemperatur im Vergleich zur ländlichen Umgebung erhöhen. Mit der globalen Erderwärmung wird es immer unerträglicher. Eine Arbeit über die Materialien, die natürliche Lüftung usw. ist notwendig.
Ziel 12: Nachhaltige/r Konsum und Produktion – Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Die industrialisierte Landwirtschaft hat dazu geführt, dass unsere Lebensmittel oft über jede Menge Kilometer transportiert werden, bevor wir sie im Teller haben. So viel Energie! Lohnt es sich überhaupt? Wäre es nicht sinnvoller, Obst und Gemüse aus der nahen Umgebung zu essen? Und ohne Chemikalien? Für unsere Gesundheit, für die Erde und spätere Ernten wäre es von Interessen.
Ziel 13: Maßnahmen zum Klimaschutz – Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen eingreifen
Der erste Teil des letzten IPCC-Berichtes ist über dieses Thema sehr klar. Wir müssen unbedingt sofort Maßnahmen treffen, wenn wir nicht zu sehr unter dem Klimawandel leiden wollen. Die Auswirkungen sind gewaltig. Je mehr wir darauf warten, umso schwieriger wird es sein, uns daran anzupassen.
Ziel 14: Leben unter Wasser – Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
Die Ozeane bedecken ca. 70% der Erdoberfläche. Wir geben zum Teil unser Schmutzwasser und unseren Müll darin ab. Wir fischen zu viel. Die Treibhausgase, die wir emittieren, fangen sie ein, was zu einer erhöhten Temperatur und einer Versäuerung führt. Das alles ist für die unterwässrige Biodiversität besonders schädlich. Laut dem IPBES-Bericht vom Jahr 2019 kennen Meerestiere einen Niedergang von 35% seit 50 Jahren. Für Süßwasserarten beträgt er sogar 84%. Eine nachhaltige Nutzung dieser Ressourcen ist notwendig für die Tiere selbst aber im Endeffekt auch für uns.
Ziel 15: Leben an Land – Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern
Unsere industrialisierte Landwirtschaft hat unsere Böden erschöpft. Die Bio-Anbauer haben einen Weg gefunden, wieder mal natürlich mit unseren ländlichen Ressourcen umzugehen. Es ist wichtig, die ganzen Ökosysteme zu berücksichtigen. Wenn wir nur einen Aspekt schauen, sehen wir nicht die möglich negativen Auswirkungen auf die anderen Elemente.
Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen – Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern
Der Klimawandel wird Massenmigrationen verursachen, da manche Teile der Erde nicht mehr lebenswert sein werden. Wenn wir Kriege vermeiden wollen, müssen wir unbedingt an einem globalen Frieden zusammenarbeiten. Dazu brauchen wir starke überstaatliche Institutionen.
Ziel 17: Partnerschaften zur Erreichung der Ziele – Umsetzungsmittel stärken und die globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen.
Um ein Ziel zu erreichen, verfügen wir oft allein nicht auf alle Lösungselemente. Daher ist es interessant, mit anderen Ländern zu arbeiten, um gemeinsam angepasste Ideen umzusetzen. Die Motivation ist auch grösser, da andere auf die Ergebnisse Ihrer Handlungen warten.
232 Indikatorenmessen die internationalen Fortschritte für diese 17 Ziele. Die UN fördert die Staaten, diese Indikatoren auch auf einer nationalen Ebene zu nutzen oder anzupassen, damit sie im Einklang mit den spezifischen Ambitionen der Staaten stehen.
Und jetzt los !
Und Sie? Was können Sie tun?
Nehmen Sie einfach die 17 Ziele und überlegen Sie, was Sie da in Ihrem Leben (persönlich oder beruflich) machen können, um die Lage zu verbessern. Unseren Konsum können wir ändern, damit er mehr biologisch abbaubare und lokale Produkte enthält. Sie können sich auch fragen, ob Ihr Unternehmen die Geschlechter auf eine gleiche Ebene stellt. Sie können sich auch in einem Umweltverband engagieren. Suchen Sie, ob es etwas in Ihrer Umgebung gibt. Sonst können Sie auch etwas Neues schaffen. Jeder Beitrag ist willkommen!
Vergessen Sie nicht, dass die Nachhaltigkeit darin besteht, 3 Aspekte miteinander zu vereinbaren:
Die Ökonomie,
Das Soziale,
Die Umwelt.
Und das, um die Bedürfnisse der jetzigen Generation zu befriedigen, ohne die Fähigkeit der nächsten Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.
Während der Nachhaltigkeitswoche sind vielleicht Aktionen in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Stadt organisiert. Informieren Sie sich und nehmen Sie daran teil! Sie können auch ein neues Ereignis auf der offiziellen Webseite eintragen.
In Frankreich gibt es zwei Momente im Jahr, wo wir Entscheidungen für das ganze Jahr treffen:
Anfang Januar
Anfang September, wenn Kinder zur Schule nach zwei Monaten Ferien zurückkehren. Die Kinder haben neue Unterrichte, einen neuen Zeitplan und neue Aktivitäten, sei es Sport, Musik oder sonst noch was.
Außerdem ist es auch zurzeit die 20. Europäische Mobilitätswoche: vom 16. Bis zum 22. September. Thema dieses Jahres ist: „Beweg Dich und bleib gesund!“
Das ist genau die richtige Zeit, um darüber nachzudenken, wie Sie das alles koordinieren können und welche Verkehrsmittel am besten für Sie geeignet sind.
Die Luftqualität unserer Städte könnte besser sein
Zuviel Autos, ständige Staus, umweltverschmutzende Industrien usw. Das alles trägt dazu bei, die Luft in unseren Städten zu verschmutzen. Die Folgen: unter anderen Erkrankungen der Atemwege und eine kürzere Lebensdauer. Das betrifft besonders unsere Kinder.
Laut des letzten Berichtes des Hohen Rates fürs Klima in Frankreich ist die Transportbranche diejenige, die am meisten Treibhausgase emittiert. Und zwar 31%. Darunter sind 53% den Autos zurückzuführen.
Das können wir nicht einfach schauen und so lassen. Da müssen wir etwas unternehmen.
Die Mobilitätswoche, um das Bewusstsein aufzuwecken
Aus diesem Grund wurde 2002 die europäische Mobilitätswoche von der europäischen Kommissarin Margot Wallström initiiert. Sie findet jedes Jahr im September statt und beschäftigt sich mit klimafreundlicher Mobilität. Ziel ist es, die Bürger dazu zu ermuntern, klimafreundliche Verkehrsmittel zu benutzen: Bahn, U-Bahn, Fahrrad, Roller, usw.
Unternehmen, Vereine, Bildungseinrichtungen, Universitäten können daran teilnehmen. Sie bieten Sensibilisierungsaktionen zugunsten einer aktiveren und nachhaltigeren Mobilität an, damit die Menschen sich des Problems bewusst werden und ihre Gewohnheiten ändern. Es gibt 3 Möglichkeiten, es zu tun:
Alternative Fortbewegungsmöglichkeiten fördern
Das Bewusstsein der Städter aufwecken und sie über die durch die Luftverschmutzung induzierten Risiken informieren
Die Stadt anders zeigen: mit weniger Autos.
Diese Woche biete auch die Gelegenheit an, unter europäischen Städten über dieses Thema auszutauschen.
Diese Mobilitätswoche kann ein Schlüsselreiz sein. Aber dann sollten Sie selber etwas tun. Nun, was können Sie tun, und das jeden Tag in jeder Situation?
Die möglichen Alternativen zum Auto
Öffentlicher Personennahverkehr
In Frankreich fahren 81% der Franzosen mit dem Auto, 2% mit dem Flugzeug, 6% mit dem Bus oder mit der Straßenbahn und 11% mit der Bahn.
Der Transport entspricht 15% der Haushaltsausgaben.
Laut eines Berichtes der ADEME (französische Agentur für Umwelt und Beherrschung der Energie) vom Jahr 2018 bleibt aber ein Auto 95% der Zeit am Parkplatz stehen. 40 % der Alltagwege, die mit dem Auto gefahren werden, sind weniger als 3 Kilometer lang.
In Deutschland benutzen 68% der Berufspendler: innen den Pkw, 13% den Bus oder die Bahn, 10% das Fahrrad und 7% gehen zu Fuß.
Für Millionen Leute bleibt also das Auto als Beförderungsmittel erste Wahl. Und das auch für kurze Wege weniger als 10 Kilometer lang. Für kleine Strecken in der Stadt erweist sich trotzdem das Auto als nicht besonders konkurrenzfähig im Vergleich zum Bus oder zum Fahrrad zum Beispiel. Mit dem Wagen bleiben wir im Stau stehen. Und einen Parkplatz sollen wir auch mal finden.
Mit dem Bus ist es weniger mühsam. Da gibt es keinen Stress mit den anderen Autofahrern, da Sie ja nicht der Busfahrer sind. Sie haben natürlich Haltestellen auf dem Weg, wo Sie mit dem Auto nicht halten würden. Dafür gibt es aber oft eigene Fahrspuren für den Bus, so dass er dann zwischen Haltestellen schneller fahren kann. Wenn Sie aus dem Bus kommen, brauchen Sie keinen Parkplatz zu suchen. Insgesamt kann die Fahrzeit bei kurzen Wegen vergleichbar sein.
Im ÖPNV gibt es auch die Straßenbahn und die U-Bahn, die noch interessanter sein können. Das System ist schneller aber je nach dem Ort, wo Sie arbeiten, ist es möglich, dass Sie noch eine kleine Strecke mit dem Bus brauchen.
Es ist es wenigstens wert zu probieren, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein paar Mal zu fahren. So können Sie ehrlich mit einer Autofahrt vergleichen.
Fahrrad oder Roller
Die durchschnittliche Geschwindigkeit mit dem Auto in der Stadt ist nicht sehr hoch. In Frankreich beträgt sie 14 Km/h laut der ADEME, während ein Radfahrer mit ca. 15 km/h eine Spur schneller ist. Vielleicht haben Sie den Eindruck mit dem Auto viel schneller zu fahren. Aber im Durchschnitt ist es nicht der Fall.
Würden Sie Ihr altes Fahrrad oder einen Roller benutzen, könnten Sie zudem viel näher parken.
Sie würden auch weniger Schadstoffe einatmen. Laut verschiedenen Studien ist die Luft innerhalb des Autos viel verschmutzter als die Außenluft. Die Belüftung saugt teilweise Abgase aus der Außenluft und auf diese Weise befinden sich Stickoxid, Kohlenmonoxid, unverbrannte Kohlenwasserstoffe und anderen Feinstaub im Wagen und später in Ihren Atemwegen. Wenn Sie mit dem Fahrrad unterwegs sind, werden Sie deswegen Schadstoffen 2 bis 3-mal weniger als im Auto ausgesetzt.
Und außerdem würden Sie ein Bisschen Sport treiben, was immer gut für den Körper und die Seele ist!
Zu Fuß gehen
Wie wäre es, wenn Sie ein bisschen mehr gehen würden?
Gehen ist die älteste Art und Weise, sich zu bewegen und infolgedessen die natürlichste. Es wird empfohlen, wenigstens 30 Minuten am Tag zu gehen. Aber das können Sie in mehreren Etappen machen.
Gehen bringt viel mit sich. Beim Gehen können Sie sich erholen, Ihre Überlegungen freien Gang geben. Es ist ein Sport aber ein weicher Sport. Selten kommen Verletzungen vor und trotzdem ist es gut für den Blutkreislauf, die Verdauung und den Tonus der Beine. Außerdem werden dadurch Risiken gesenkt, unter Diabetes, hohem Blutdruck oder einem erhöhten Cholesterinspiegel zu leiden.
Am Anfang ist eine kleine Bemühung notwendig. Sie sollten sich fragen: ist es notwendig, mit dem Auto zu fahren? Kann ich das nicht zu Fuß erledigen? Aber wenn Sie diese Stufe überschritten haben, wird es ganz leicht und Ihr Körper wird es Ihnen dankbar sein.
Geschäftsreisen
Die Pandemie ist immer noch da aber langsam kommen wir zu unserem „gewöhnlichen“ Alltag zurück. Geschäftsreisen stehen wieder auf der Tagesordnung.
Wir haben gelernt, Online-meetings zu organisieren. Aber ab und zu lohnt es sich, die Leute wirklich persönlich zu treffen. Das ist verständlich. Dabei sollten Sie aber die verschiedenen angebotenen Möglichkeiten genauer schauen.
Ist das Flugzeug wirklich die beste Lösung? Da verlieren Sie viel Zeit, um bis zum Flughafen zu fahren und dann warten Sie noch ewig dort, bevor Sie überhaupt im Flugzeug sitzen.
Mit dem Auto fahren Sie zwar bequem und wann Sie wollen. Aber nach ein paar Stunden im Auto sind Sie nicht besonders fit, oder?
Die Bahn stellt oft eine interessante Alternative dar. Keine Wartezeit, die Bahnhöfe liegen generell in der Stadt und sind deswegen zugänglicher. Während der Fahrt können Sie sich auf etwas Anderes konzentrieren.
Außerdem emittieren Sie viel mehr Treibhausgase beim Flugzeug als bei anderen Verkehrsmitteln. Den CO2-Ausstoss können Sie auf dieser Webseite vergleichen:
Eine 400 Km lange Strecke verursacht zum Beispiel:
80 Kg CO2 beim Pkw (Benzin)
55 Kg CO2 bei einem Elektro-Auto
25 Kg CO2 beim ÖPNV
14 Kg CO2 beim ICE
9 Kg CO2 bei einem Fernlinienbus
85 Kg CO2 beim Flugzeug
Wenn Sie wissen, dass Sie Ihren CO2-Fußabdruckreduzieren müssen, um die Erderwärmung zu begrenzen, können Sie nun die richtige Wahl treffen.
Urlaub
Der Tourismus trägt auch zum Klimawandel bei. Weltweit ist er für 5% der Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich (75% wegen des Transports und 25% wegen der Unterkunft).
Wenn Sie nachhaltiger reisen wollen, haben Sie 2 wichtigen Punkte zu beachten.
Das Reiseziel
Das Transportmittel.
Weniger Treibhausgase heißt nämlich weniger Kilometer, weniger Reisen, langsamer fahren und auf gewisse Reiseziele verzichten. Die ganze Welt durchzustrecken, um die schönsten Orte aller Länder zu sehen, lohnt sich zwar. Aber der ökologische Preis dafür ist erheblich. Vielleicht können Sie zuerst schauen, ob es etwas Schönes in Ihrer Umgebung gibt. Sehr oft kennen wir besser sehr weit gelegene Städte als unseren eigenen Heimatort.
Dann können Sie das Verkehrsmittel auswählen, indem Sie die Emissionen von Treibhausgasen berücksichtigen. Berechnen Sie dafür Ihren CO2-Fußabdruck. Letztendlich ist es auch möglich, nachhaltige Projekte zur Speicherung von Kohlenstoff zu finanzieren, um den CO2-Ausstoss zu kompensieren.
Die wohltuende Wirkung vom Sport im Alltag
Um sich zu bewegen, wird Energie verbraucht. Mit dem Auto ist diese Energie Fossilenergie. Aber, wenn Sie mit dem Fahrrad oder zu Fuß gehen, benutzt die Bewegung Ihre eigene Energie. Sie kommt aus Ihrer Ernährung und ist viel nachhaltiger.
Beim Gehen, Radfahren oder sonst noch einem muskulären Bewegungsmittel treiben Sie Sport im Alltag. Ein bisschen jeden Tag kann für die Gesundheit viel wirksamer sein als einmal 2 Stunden laufen. Für Ihren Kreislauf ist es gut, für Ihren Blutdruck ist es gut, für Ihre Selle ist es gut. Ihr Gehirn braucht zudem ein bisschen Sport, damit es die beste Leistung liefert.
Eine regelmäßige körperliche Betätigung zu haben, soll die Gesundheit verbessern aber auch die Leistung in der Arbeit. Sie soll sich um 6 bis 9% erhöhen. Es erklärt sich unter anderem dadurch, dass es weniger Staus gibt, wenn wir zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sind. Außerdem werden die Mitarbeiter weniger krank geschrieben, wenn sie bis zum Büro Rad fahren.
Die Vorteile solcher Verkehrsmittel sind eindeutig.
Die schöne Auswirkung für die Umwelt
Wenn weniger Autos fahren, heißt das weniger Luftverschmutzung. Die Verbindung ist ganz direkt.
Für Kinder und zarte Menschen ist es besonders von Bedeutung. Die Auswirkungen sind sowohl kurzfristig als auch langfristig. Die Luftverschmutzung schadet den Atemwegen der Menschen. Das kann zu Bronchitis, Asthma, Krebs oder chronisch-obstruktiven Atemwegserkrankungen führen. Die Menschen können infolgedessen eine kürzere Lebenserwartung haben. Und dies kostet dem Gesundheitssystem jede Menge Geld.
Da berücksichtigen wir die Menschen. Aber für Tiere und Pflanzen ist eine verschmutzte Luft sicher auch nicht besonders gut.
Mehr Fußgänger, mehr Radfahrer sind so viele Autofahrer weniger und so mehr Luft guter Qualität zum Atmen.
Es ist höchste Zeit, unseren Alltag neuzudenken, um ein gesünderes und naturnäheres Leben zu führen.
Laut dem Umweltbundesamt entstehen Treibhausgase in Deutschland fast ausschließlich bei den Verbrennungsvorgängen in Anlagen und Motoren. Insgesamt emittiert Deutschland ca. 740 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Die Emissionen verteilen sich wie folgt:
In Frankreich sind die Emissionen deutlich geringer, weil die Elektrizität hauptsächlich von Kernkraftwerken produziert wird. Insgesamt emittiert Frankreich ca. 440 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (Quelle: INSEE). Diese Treibhausgase verteilen sich wie folgt:
Um die Temperaturerhöhung der Erde so niedrig wie möglich zu halten, müssen wir unbedingt unsere Treibhausgasemissionen reduzieren. Da soll jeder seinen Beitrag leisten, sei es die Privatpersonen, Unternehmen oder der Staat.
Nun, wie kann ein Kleinunternehmen in diesem Stück seine Rolle spielen? Dieser Beitrag hilft Ihnen, sich klare Ideen zu schaffen.
Zuerst das Ziel kennen
Seit dem Pariser Abkommen
Nach der Klimakonferenz in Paris im Jahr 2015 haben sich die Staaten dazu engagiert, mehrere Maßnahmen zu treffen, um die Effekte der Klimakrise zu begrenzen. In Deutschland hat das Bundesministerium das so zusammengefasst:
« Ziel der deutschen Klimapolitik ist es daher, bis zum Jahr 2030 die Emission von Treibhausgasen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und bis zum Jahr 2050Treibhausgasneutralität zu erreichen. Auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene setzt sich Deutschland für eine ambitionierte und effektive Umsetzung des Abkommens von Paris ein. »
Die französische nationale Strategie für niedrige Kohlenstoffemissionen gibt die Orientierungen, um eine nachhaltigere Zukunft zu erzielen. Das Objektiv ist, im Jahr 2050 treibhausgasneutral zu sein.
Und was heißt das konkret?
Laut dem ADEME emittiert ein durchschnittlicher Franzose heutzutage 11 Tonne CO2e. Um die Treibhausgasneutralität zu erreichen, sollen wir diesen Wert auf 2 Tonnen CO2e senken. Wenn wir uns als Privatperson bemühen, alles richtig zu tun, können wir bestenfalls 25% der Reduzierung erreichen. Das heißt, 75% müssen die Unternehmen und der Staat leisten.
Wie schaffen wir das?
Seine eigenen Emissionen kennen
Alles fängt mit einer Bilanz des aktuellen Standes an.
Wie läuft Ihr Prozess? Sie sollten jedes Glied Ihrer Produktionskette untersuchen.
Welche sind die Eingangsprodukte, die Rohmaterialien? Wo und wie werden sie hergestellt? Wieviel Energie wird für die Herstellung oder die Extraktion gebraucht? Wie werden sie geliefert?
Wie werden sie verarbeitet? Mit welchem Energieaufwand? Woher kommt die Energie?
Wie liefern Sie dann Ihre Produkte?
Welches Transportmittel benutzen Ihre Arbeitnehmer?
Wie funktioniert Ihr Computersystem? Wie alt ist Ihre Anlage? Speichern Sie Daten auf Datacenter? Schicken Sie viele Emails?
Usw.
Wenn das alles geklärt wird, können Sie dann damit anfangen, jeden Schritt des Prozesses zu analysieren. Ziel ist es, weniger Treibhausgase zu emittieren.
Lösungen finden, um sparsamer zu produzieren
Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie eingreifen können.
Sie können zum Beispiel über die Herkunft Ihrer Rohmaterialien überlegen.
Werden sie aus China oder aus einem anderen Land ganz weit weg von Europa importiert? Gibt es keinen anderen nahgelegenen Anbieter? Aber der ist teurer? Ja, aber ist Ihr Produkt es nicht wert? Dann können Sie das als ein Verkaufsargument benutzen. Vielleicht können Sie auch die Mengen optimieren und so bleibt das gesamte Kosten ungefähr gleich.
Wie werden die Rohmaterialien geliefert? Per Flugzeug? Das ist schlecht für die Umwelt. Mit der Bahn oder mit dem Schiff ist es besser. Die Lieferzeit ist dann möglicherweise länger. Das heißt, dass Sie Ihre Vorratsverwaltung verbessern und eine Vorausplanung im Prozess integrieren sollen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Eigenschaften Ihrer Produkte anzupassen.
Sie können sich mit der Größe befassen. Ist die Größe optimal für Postpakete? Brauchen Sie einen spezifischen Vorgang, um diese Größe zu erreichen? Wäre es nicht einfacher und energiesparender eine leicht andere Größe herzustellen?
Das Gewicht Ihrer Produkte können Sie ebenfalls ändern, damit sie leichter werden. Die Lieferungskosten sind dann niedriger und die benötigte Energie für die Lieferung auch.
Bei Ihren digitalen Tätigkeiten ist es auch möglich zu handeln.
Sie können auf die Behandlung der Emails mehr aufpassen. Wichtige Emails können lokal gespeichert werden und unnötige Emails gelöscht werden. Auf diese Weise werden viel weniger Emails auf fernen Datacentern gespeichert, was viel weniger Energie benötigt.
Bei Ihrer Beschaffungspolitik können Sie auch einen Einfluss haben, indem Sie nachhaltige Produkte bevorzugen. Sie können Computer oder Smartphones auswählen, die eine längere Lebensdauer aufweisen. Sie können Waren kaufen, die wieder verwertet werden können.
Ihren Energielieferant können Sie sich aussuchen, damit die Energie, die Sie benutzen, viel nachhaltiger ist. Es kann Windenergie, Solarenergie oder irgendeine alternative Energieart sein. In Frankreich gibt es zum Beispiel Enercoop. Diese Gesellschaft bietet 100% erneuerbare Energie an. Sie hat direkte Verträge mit kleinen Stromerzeugern. Es handelt sich dabei um eine Genossenschaft, so dass das Gemeinwohl den Vorrang vor dem Gewinn hat.
Darüber hinaus können Sie auch Ihre Mitarbeiter für diese Themen sensibilisieren. Sie auch können handeln. Ihr Transportmittel bis zur Arbeitsstelle stellt auch eine Kohlenstoffemissionsquelle dar. Kommen sie mit dem Zug, zu Fuß oder mit dem Rad, ist es schön. Aber wenn sie allein im Auto sitzen, können sie vielleicht darüber nachdenken, wie sie anders machen könnten. Jeder hat Verpflichtungen zu beachten aber ab und zu sollte man sein Verhalten in Frage stellen.
Das sind nur ein paar Ideen. Ich bin sicher, Sie werden noch andere Lösungen finden. Wenn Sie mit diesen Überlegungen fertig sind, ist es Zeit für einen Plan.
Prioritäten setzen und einen Aktionsplan aufstellen
Alle Ideen, die aufgetaucht sind, haben Vor- und Nachteile. Einige sind einfach umzusetzen. Andere können schnell einen Einfluss haben. Sie sollten sich darüber klar machen, was für Sie am wichtigsten ist. Zuerst die Lösungen, die wenig kosten? Oder die Maßnahmen, die viele Emissionen vermeiden?
Je nachdem können Sie die verschiedenen Maßnahmen ordnen, die Sie aufgelistet haben. Wenn Sie die Prioritäten gesetzt haben, stellen Sie einen Aktionsplan auf. Sie werden für jede genannte Maßnahme die notwendigen einzelnen Aktionen schreiben. Diese Aktionen sollten direkt umsetzbar sein. Zum Beispiel: „Bürobedarf mit einer lokalen Herkunft kaufen“ oder „Rohmaterialien in einem Umkreis von 100 km finden“, usw.
Wenn Sie das geschafft haben, können Sie versuchen, für jede Aktion die eingesparten CO2-Emissionen zu rechnen. Darüber können Sie Ihre Kundschaft informieren. Ihre Bemühungen werden Ihren Produkten mehr Sinn und mehr Wert geben.
Ausgleichsprojekte?
Wenn Sie das alles gemacht haben und es bleibt immer noch Emissionen, die Sie nicht beseitigen können? Nun, was machen Sie?
Am besten sollten wir versuchen, weniger Waren zu verbrauchen. Wenn wir etwas unbedingt brauchen, dann zuerst versuchen, Dinge wiederzuverwerten. Und wenn es unmöglich ist, dann kommt der CO2-Ausgleich. Es ist die letzte Lösung, wenn Sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.
Es ist beispielsweise schwierig heutzutage ohne Internet zu funktionieren. Da gibt es Gesellschaften, die Ausgleichsprojekte entwickeln, damit der durch Ihre Internetnutzung erzeugte Kohlenstoffausstoß durch die Bepflanzung mit Bäumen von the great green wall in der Sahelzone kompensiert wird. Da sollten Sie sich die Ausgleichsprojekte aussuchen, die im Einklang mit Ihren Werten stehen.
…
Hoffentlich ist es nun klarer für Sie, wie Sie vorgehen können, um bei der Begrenzung der Erdtemperaturerhöhung Ihren Beitrag leisten zu können.
Sie sind ein Kleinunternehmen und Sie möchten die Umwelt schonen. Sie hören immer mehr von Treibhausgasemissionen, Erderwärmung usw. Sie wissen jedoch nicht, welche Handlung den Vorrang haben sollte und in welchem Ausmaß sie handeln müssen. Der IPCC kann hier von Nutzen sein. Er wird nächstes Jahr einen neuen Bericht veröffentlichen. Aber was ist überhaupt der IPCC? Wie funktioniert diese Instanz? Und welche Auswirkungen können deren Berichte auf Ihren Markt haben? Dieser Beitrag hilft Ihnen, diese und andere Punkte zu klären.
…
Der IPCC: Was ist das?
Der IPCC wurde im November 1988 auf Antrag von der G7 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) als zwischenstaatliche Institution ins Leben gerufen. Sein Sitz liegt in Genf in der Schweiz.
Der IPCC besteht aus Wissenschaftlern und Vertretern der 195 Mitgliedstaaten. Bei der Versammlung hat jeder Staat eine Stimme, egal wie groß und bevölkert er ist.
Die Wissenschaftler werden von den Staaten nach einem Bewerbungsaufruf vorgeschlagen. Es gibt Autoren, Mitarbeiter, Prüfer und Revisoren. Die Autoren werden aufgrund ihrer Kompetenz ausgewählt. Alle Meinungen und wissenschaftlichen sowie sozioökonomischen Fachgebiete sollen vertreten werden. Die Herkunft soll zwischen Entwicklungsländern und entwickelten Ländern gemischt werden. Außerdem wird es nach einem gleichen Anteil von Männern und Frauen gestrebt. Die Arbeit betrifft verschiedene Disziplinen unter denen die Klimatologie, die Sozialwissenschaften und die Technologie.
Es gibt drei Arbeitsgruppen. Jede Gruppe hat einen Ausschuss, der Experten entweder unter den Vorschlägen der Staaten oder unter durch ihre Veröffentlichungen bekannten Wissenschaftlern aussucht. Die von den Staaten vorgeschlagenen Experten, die nicht ausgewählt worden sind, können als Prüfer ihren Beitrag leisten.
Die Ziele des IPCCs sind folgende:
den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Klimawandel zu ermitteln,
Grundlagen für wissenschaftsbasierte Entscheidungen zu bieten,
Auswirkungen der Globalen Erwärmung und seine Risiken sowie Minderungs- und Anpassungsstrategien zusammenzutragen und aus wissenschaftlicher Sicht zu bewerten.
Dies entspricht den 3 bereits erwähnten Arbeitsgruppen:
Arbeitsgruppe 1: die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels
Arbeitsgruppe 2: die Verwundbarkeit von sozioökonomischen und natürlichen Systemen gegenüber dem Klimawandel und dessen Auswirkungen und Wege, wie sich die Menschen an eine globale Erwärmung anpassen können
Arbeitsgruppe 3: politische und technologische Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels.
Sachstandsberichte (Assessment Reports): Umfassende und objektive wissenschaftliche Bewertung des Forschungsstandes zum Klimawandel, meist in drei Bänden (Naturwissenschaftliche Grundlagen/Folgen, Anpassung, Verwundbarkeit/Klimaschutz);
Sonderberichte (Special Reports): Ein Sachstandsbericht zu einem bestimmten Thema;
Methodikberichte (Methodology Reports): Methodologien zur Erstellung von Treibhausgasinventaren.
Der erste Bericht wurde 1990 veröffentlicht. Danach entschied die UN-Vollversammlung, Verhandlungen einzuleiten, um eine Rahmenkonvention über den Klimawandel auszuarbeiten.
Bisher sind 5 Sachstandsberichte (1990, 1995, 2001, 2007, 2014) und mehr als 10 Sonderberichte sowie Richtlinien veröffentlicht worden. Eine sechste Ausgabe soll nächstes Jahr kommen.
Wie wird ein Bericht erstellt?
Bis zur Veröffentlichung eines Berichts gibt es jede Menge Etappen zu beachten.
Zuerst wird ein Meeting organisiert, um die Leitlinien des Berichtes zu bestimmen. Die Teilnehmer zu diesem Meeting werden nach den gleichen Prinzipien wie oben genannt ausgewählt.
Die Autoren werden von jedem Arbeitsgruppenausschuss je nach dem zu behandelnden Thema ausgesucht.
Dann schreiben die Autoren den Bericht. Experten können Texte schreiben und sie den Autoren geben, damit sie im Bericht eingefügt werden. Im Bericht sollen alle Gesichtspunkte vorstellen werden, wenn sie wissenschaftlich belegt sind. Jedes Kapitel wird von 2 (bis 4) Revisoren überprüft: einem Mitglied des Gruppenarbeitsausschusses und einem unabhängigen Experten.
Dieser durchgelesene Bericht wird im Anschluss von einer breiten Expertengruppe überprüft. Die Vertreter der Mitgliedstaaten werden darüber informiert, dass dieses Verfahren läuft. Die Prüfer geben den Hauptautoren ihre Bemerkungen. Diese Punkte werden gemeinsam mit den Revisoren, den Kopräsidenten der Arbeitsgruppen und dem IPCC-Sekretariat diskutiert.
-> Erste Überprüfung
Ein revidierter Berichtsentwurf wird nachher den Regierungen der Mitgliedstaaten von den Kopräsidenten der Arbeitsgruppen und einer anderen breiten Expertengruppe übermittelt. Die Regierungen und die Experten sollen Ihre Bemerkungen den Kopräsidenten weiterleiten.
-> Zweite Überprüfung
Gleichzeitig wird die Zusammenfassung für die Entscheidungsträgervon den Experten und den Regierungen nachgelesen.
Die Hauptautoren schreiben den Abschlussbericht. Dem stimmt die Arbeitsgruppe dann zu. Die Zusammenfassung für die Entscheidungsträger wird den Bemerkungen entsprechend korrigiert.
Die Regierungen sichten die Zusammenfassung, damit sie angenommen werden kann.
Die Zusammenfassung für die Entscheidungsträger wird bei einer Sitzung der zuständigen Arbeitsgruppe angenommen.
Die Expertengruppe des IPCCs nimmt die Zusammenfassung für die Entscheidungsträger bei einer Sitzung an.
Der Bericht wird veröffentlicht.
Dieses Verlaufen ermöglicht am besten eine sachliche Vorstellung der Forschungen und der möglichen Maßnahmen auf dem Gebiet des Klimawandels.
…
Wichtige Elemente der letzten Berichte
Der Sachstandsbericht von 2014
DER IPCC hat 2014 seinen letzten Sachstandsbericht veröffentlicht. Darin wird erklärt, dass die Erderwärmung bereits begonnen hat. Zwischen 1880 und 2012 hat sich die Durchschnittstemperatur auf der Erde um 0,85°C erhöht.
Seit 1970 ist die Erde in einem Zustand des Strahlungsungleichgewicht. Die Menge der solaren Energie, die wir bekommen ist grösser als die durch die Atmosphäre herausgehende Energie. Diese Energie, die unter der Atmosphäre gefangen wird, muss ja irgendwohin gehen. Und wohin genau?
In die Ozeane zu 93%
Diese Energie trägt auch dazu bei, die Gletscher schmelzen zu lassen (3%)
die Kontinente zu erwärmen (zu 3%)
und die Atmosphäre zu erwärmen (1%).
Hätten wir nicht so viele Ozeane auf der Erde, wäre die Temperatur auf den Kontinenten bereits viel höher!
Die Temperatur des Permafrostes erhöht sich gleichfalls in fast allen Weltregionen seit 1980. Die Auswirkungen wären dramatisch, wenn der Permafrost auftauen würde. Diese Bodenart enthält jede Menge Methan und Kohlendioxid, die dann durch eine mikrobielle Zersetzung in die Luft freigesetzt würden. Außerdem sind auch jahrtausendalte Keime darin enthalten, was neue Epidemien verursachen könnte.
Die Erderwärmung hat den Trend zur Kühlung der letzten 5000 Jahren umgekehrt. Die Zeitspanne zwischen 1983 und 2012 ist der wärmste Zeitraum in den 1400 letzten Jahren.
Der Bericht betont, wie wichtig es ist, die Erderwärmung auf 2°C und sogar 1,5°C zu halten.
Später ist dann ein Sonderbericht über die 1,5°C-Erderwärmung erschienen.
Der erste Teil des neuen Sachstandberichtes
Im August ist gerade der erste Teil des 6. Berichts veröffentlicht worden. Der komplette Bericht ist fürs nächste Jahr angekündigt. Der Ton ist noch ernster und lässt keinen Platz für irgendeinen Zweifel.
Der Ton ist viel alarmierend, weil die Dringlichkeit der notwendigen Maßnahmen unübersehbar ist. Eine 1,5°C-Erwärmung wäre schon gravierende und teilweise irreversible Auswirkungen haben. Die Auswirkungen des Klimawandels könnten bereits vor 2050 spürbar sein. Unsere Kinder und Enkelkinder werden darunter leiden, viel mehr als wir: Wasserknappheit, Hunger, Artensterben, usw.
Der Bericht gibt aber trotzdem Hoffnung. Wenn wir sofort angepasste Maßnahmen treffen, um unseren Lebensstandard zu ändern, sind wir imstande, schädliche Auswirkungen zu minimieren.
– Der aktuelle Zustand –
Der Mensch trägt die Verantwortung für den Klimawandel. Alle Studien zeigen es ganz deutlich. Ohne unseren menschlichen Einfluss wäre die Erde in einem viel besseren Zustand.
Die Erderwärmung ist hauptsächlich auf die emittierten Treibhausgase zurückzuführen. Seit 1850 ist jedes Jahrzehnt wärmer als das vorherige. Zwischen 2011 und 2020 war die durchschnittliche Temperatur 1,09°C höher als diejenige des Zeitraums 1850 – 1900.
Die Menge der Niederschläge ist gewachsen. Die arktische Eiskappe schmilzt. Der Salzgehalt der Ozeane ändert sich, die ozeanischen Strömungen auch. Die Meereshöhe erhöht sich.
Der Maß des Klimawandels ist ohnegleichen seit Jahrtausenden:
Im Jahr 2019 war die CO2-Konzentration höher als je zuvor in den letzten 2 Millionen Jahren! Die Konzentrationserhöhungen überschreiten bei weitem die natürlichen tausendjährigen Änderungen zwischen Eiszeiten und Interglazialzeiten.
Zwischen 2011 und 2020 war die Temperatur höher als in der jüngsten wärmsten Zeit vor 6 500 Jahren.
Der pH-Wert der Ozeane ist so niedrig wie noch nie in den letzten 2 Millionen Jahren.
Der von den Menschen verursachte Klimawandel hat gravierende Auswirkungen auf Klimaextreme:
Hitzewellen und Trockenheit kommen öfter vor.
Es gibt mehr große Tropenzyklone und sie haben sich nach Norden verlagert (in der nördlichen Halbkugel).
– Unsere Zukunft –
Der IPCC hat 5 Zukunftsszenarien untersucht: 2 mit wenigen Treibhausgasemissionen, 2 mit vielen oder sehr vielen Treibhausgasemissionen und ein mittleres Szenario.
In allen untersuchten Fällen erhöht sich die Erdtemperatur wenigstens bis 2050. Eine Erderwärmung von 1,5°C und 2°C wird im Laufe des 21. Jahrhunderts überschritten werden, es sei denn, wir treffen sofort sehr harte Maßnahmen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Jeder Bruchteil eines Grads dazu erhöht die Häufigkeit und die Intensität der Hitzewellen, der Überschwemmungen, der Trockenheit, der Zyklone, des Rückzugs der Gletscher und des Permafrostes.
In Halbwüstenregionen in mittleren Breiten wird die Temperatur bei warmen Tagen noch höher sein. In der Arktis werden die kalten Tage wärmer werden. Ein wärmeres Klima führt zu einer Intensivierung der sehr trockenen Klimas und der sehr feuchten Klimas.
Kohlenstoffsenken werden den Kohlenstoff der Atmosphäre absorbieren können. In den Szenarien, die mehr Treibhausgasemissionen aufweisen, wird zwar mehr Kohlenstoff absolut absorbiert aber prozentual weniger als in den Szenarien mit weniger Emissionen.
Viele Aspekte des Klimawandels sind für Jahrhunderte, sogar Jahrtausende irreversibel:
Die bereits seit 1750 emittierten Treibhausgase werden die Ozeane jahrelang noch wärmen. Die Wissenschaftler schätzen, dass die Ozeane sich im Laufe des 21. Jahrhunderts 2- bis 4-mal und sogar 4- bis 8-mal im schlimmsten Fall so schnell wärmen wie zwischen 1971 und 2018.
Die Gletscher werden weiter schmelzen.
Der tauende Permafrost wird noch für Jahrhunderte Kohlenstoff in die Luft freisetzen.
Der Meeresspiegel wird noch mehr steigen: im Vergleich zu 1995 – 2014 wird es 2100 zwischen 30 cm und 1 Meter sein. Und dieser Trend wird noch lange dauern. In den nächsten 2000 Jahren sollte der Meeresspiegel laut dem Bericht um 2 bis 3 Meter steigen, wenn die Erderwärmung nicht grösser als 1,5°C ist. Aber falls wir nichts tun und die Erwärmung einen Wert von 5°C erreicht, werden die Ozeane durchschnittlich ca. 20 Meter höher sein.
Die Wissenschaftler betonen auch, dass, im Falle einer höheren Erwärmung als angenommen, die Wahrscheinlichkeit unwahrscheinlicher Auswirkungen sich erhöht. Plötzliche Reaktionen können nicht ausgeschlossen werden.
– Was können wir tun? –
Es ist notwendig, unsere Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, um einen 0-Wert zu erreichen. Die anderen Treibhaugasemissionen müssen wir auch unbedingt bremsen.
Kohlenstoffsenken können eine Lösung darstellen. Aber wenn sie in großen Umfang umgesetzt werden, können sie auch unerwünschte Auswirkungen auf den Zugang zu Wasser, die Wasserqualität, die Nahrungsproduktion und die Biodiversität haben.
Die Szenarien mit wenig Treibhausgasemissionen zeigen, dass die Luftqualität und die Temperatur bereits in 20 Jahren besser werden.
Die Experten appellieren an die Politiker, die Unternehmen und die Privatpersonen, ab sofort zu agieren.
Stufe 1 : Zuerst die Lage diagnostizieren: dafür können Sie Online-Rechner benutzen, um zum Beispiel zu wissen, wieviel CO2 Sie durch Ihren Konsum emittieren.
Stufe 2 : Dann ist es Zeit, allmählich Ihre alltägliche Routine zu ändern: Transportmittel, Essgewohnheiten, Wassernutzung, usw.
Und das gilt auch für Unternehmen und Staat. Zuerst diagnostizieren und dann Maßnahmen zur Reduzierung der klimaschädlichen Auswirkungen der Tätigkeiten treffen.
…
Umweltbewusstsein erhöhen: Beispiel der „Fresque du climat“ in Frankreich
Seit Ende 2018 macht die „Fresque du climat“ die Herausforderungen des Klimawandels für jeden zugänglich. Der Verband sensibilisiert alle, sei es Erwachsene oder Kinder, Privatpersonen oder Unternehmen, Organisationen, Schulen und das in mehr als 40 Ländern.
Dabei handelt es sich um einen wissenschaftlichen Workshop über den Klimawandel. Die Leute werden in kleinen Gruppen verteilt. Die Sitzung dauert 3 Stunden, läuft pädagogisch und kollaborativ und wird von einem Betreuer moderiert.
Die erste Stufe besteht darin, 42 Karten, die aus den IPCC-Berichten stammen, miteinander zu verbinden, um die Ursachen und die Konsequenzen des Klimawandels hervorzuheben.
Dann kommt die Kreativität! Die Teilnehmer*innen verleihen ihrer Abbildung eine persönliche Note und zeichnen die Verbindungen zwischen den Karten, um die Komplexität und die Systemaspekte des Klimawandels besser zu erkennen.
Danach diskutieren sie untereinander über die Informationen, die Kenntnissen, die individuellen und Gemeinschaftslösungen.
Nach einem Workshop setzen die Leute konstruktive Maßnahmen ein, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Diese Art und Weise, das Publikum darüber zu informieren, funktioniert ganz gut. Jeder Teilnehmer oder jede Teilnehmerin kann später andere Workshops betreuen. Es benötigt nur eine kurze Ausbildung (3 Stunden). Auf diese Weise können sich die Kenntnisse schneller verbreiten und immer mehr Leute können dann wissen, was sie besser machen können, damit wir die Erdtemperatur nicht zu sehr erhöhen.
Neue Marktperspektiven für innovative nachhaltige Unternehmen
Wir haben es gesehen. Es ist nun höchste Zeit, die besten Lösungen zugunsten der Nachhaltigkeit auszutauschen. Da gibt es jede Menge Gebiete, wo wir innovative Ideen brauchen, um weniger Energie und weniger Materialien zu verbrauchen.
Lösungen für ein sparsames Leben:
Viel weniger Fleisch essen
Nachhaltige Kleid kaufen und sich mit weniger Kleid zufriedengeben
Sparsam Wasser benutzen
Usw.
Neue Technologien, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren:
Für Transportmittel
Für die Industrie
Für die Nahrungsproduktion
Usw.
Neue Technologien für Kohlenstoffsenken:
Die wirksam sind
Die der Nahrungsproduktion nicht schaden
Die die Wasserqualität nicht beeinträchtigen
Lösungen, um weniger Wasser zu benutzen:
Im Alltag
In der Industrie
In der Agrarwirtschaft
Lösungen, um weniger Abfälle zu produzieren
Lösungen, um den Verbrauch von Plastik zu reduzieren
Und noch viel mehr!
Und wenn Sie mehr über die Ökologie in Frankreich erfahren wollen, lesen Sie diesen Beitrag:
Sie machen sich sorgen für die Umwelt? Überall hört man von der Erderwärmung, dem Verschwinden vieler Tier- und Pflanzenarten, dem Schmelzen von Gletschern. Und das beunruhigt Sie? Mit Recht muss man sagen. Sie möchten gerne etwas dagegen unternehmen aber was können Sie tun? Wie sollten Sie vorgehen?
In diesem Bereich stellen oft CO2-Emissionnen das Hauptthema der Diskussionen dar. Als Abwechslung beschäftigt sich dieser Beitrag mit der Problematik des Wasserkreislaufes und damit, was wir da auch verbessern können.
Was versteht man genau unter Wasserkreislauf?
Der Wasserkreislauf entspricht der Zirkulation des Wassers in unterschiedlichen Formen.
Wenn es regnet, fallen Tropfen aus den Wolken auf den Boden. Dieses Wasser rinnt bis zum Fluss oder bis zum Ozean und versickert auch im Boden. Die Sonne erhitzt das Wasser, welches dadurch verdunstet. Der Wasserdampf kommt in die Atmosphäre und bildet dann Wolken und der ganze Zyklus fängt wieder an.
Dies ist die Natur, Pflanzen können vom versickerten Wasser profitieren. Kein Tropfen Wasser geht verloren.
Wo greift der Mensch ein?
Seitdem wir die Landwirtschaft entwickelt haben, brauchen wir Wasser für die Kulturen. In Ägypten hatten Sie bereits vor 3000 Jahren Kanäle gegraben, damit weiter gelegene Parzellen vom Hochwasser des Nils auch profitieren konnten. Wir brauchen noch dazu Trinkwasser, Wasser zum Kochen, zum Waschen, usw.
Der Mensch hat zuerst in der Nähe eines Flusses oder eines Meeres gesiedelt. So konnte er über genug Wasser verfügen. Nach und nach haben wir uns über diesen Zwang hinweggesetzt. Aber Wasser brauchen wir immer noch. Heutzutage wird Wasser aus Brunnen, Flüssen und Grundwasser entnommen. Durch die Bodenverbauung versickert nun Niederschlagswasser nicht mehr direkt im Boden, sondern wird gesammelt und dann an einem Ort konzentrierter der Natur zurückgegeben. Wir mischen das Wasser mit verschiedenen Substanzen, damit es trinkbar wird und um unsere Abwässer zu reinigen.
Wir greifen also dort ein:
Wasserentnahme aus Flüssen und Grundwasser
Auffangen von Regenwasser
Aufbereitung von Trinkwasser
Wasserreinigung
Konzentrierte Rückgabe zum Gewässer
Was machen wir falsch?
Das, was die Menschheit kennzeichnet, ist das Streben nach mehr Fortschritt. Wir wollen immer mehr, immer besser machen. Wir haben deshalb neue Technologien, neue Materialen, neue Prozesse entwickelt. Dabei haben wir unsere Bedürfnisse betrachtet. Was ist aber mit der Natur? Haben wir ihre Bedürfnisse berücksichtigt? Sie kommt oft erst bestenfalls an zweiter Stelle.
Außerdem überlegen wir meistens lokal, wenn überhaupt, was die Umweltauswirkungen betrifft. Der großräumige Einfluss, die Kombination mit anderen Projekten werden selten gründlich bearbeitet.
Die Modernisierung hat uns mehr Komfort gebracht. Nicht mehr nötig, Wasser vom Brunnen zu holen. Rohre und Pumpen bringen das Wasser direkt bis zum Hahn. Diese einfache Art und Weise, Wasser zu kriegen hat dazu geführt, den Wasserkonsum zu erhöhen: von ca. 20 Liter am Ende des 18. Jahrhunderts bis hin zu 150 Liter in Frankreich und 125 Liter in Deutschland heutzutage. Die Tendenz nimmt seit mehreren Jahren zwar ab aber der Wert bleibt trotzdem relativ hoch. Da sprechen wir vom Trinkwasser.
Wir konsumieren aber in der Tat viel mehr Wasser. Es steckt in unserer Ernährung. Jedes Stück Fleisch, jedes Gemüse braucht Wasser zum Wachsen. Nach dem zweiten Weltkrieg haben wir die Bevölkerung ernähren müssen. Die Landwirtschaft sollte produktiv werden. Das tut sie auch. Sie hat immer mehr Wasser benötigt, ohne sich zu fragen, ob es überhaupt genug Niederschlagswasser gibt.
Zudem haben wir versucht, den Preis der Lebensmittel zu sinken, damit alle es sich leisten konnten, genug zum Essen zu haben. Um das zu erzielen, haben wir die Kosten der Landwirtschaft gedämpft. So haben wir allmählich Gemüse dort produzieren lassen, wo die Arbeitskraft billiger ist, ohne zu beachten, ob die Gemüsearten den lokalen Besonderheiten angepasst waren oder nicht. Es hat zum Beispiel wenig Sinn, eine Pflanze, die viel Wasser benötigt, in einem eher trockenen Land heranzuziehen. Dabei wurde jegliche traditionelle Landwirtschaft vergessen, obwohl sie auf jahrhundertealter Erfahrung beruht.
Als Europäer haben wir den Eindruck, die Lösungen für die Entwicklungsländer zu haben. Wir bieten ihnen Prozesse an, die für uns funktioniert haben. Wir haben überall Rohre und es hat uns viel gebracht, besonders was die Gesundheit betrifft. Jedoch wird es zum Beispiel fürs Regenwasser immer mehr infrage gestellt. Vielleicht sollten wir ihre traditionelle Art und Weise übernehmen und sehen, wie sie möglicherweise verbessert werden kann.
Wie könnten wir unseren negativen Einfluss vermindern?
Als Privatperson Weniger verbrauchen:
Mit der globalen Erderwärmung wird die Frage der Verfügbarkeit des Wassers immer wesentlicher. In Europa haben wir die Chance zurzeit nicht so sehr direkt von diesem Problem betroffen zu werden. Wir sollten aber darüber nachdenken, wie wir umweltschonend mit dem Wasser umgehen können.
Und das fängt in unserem Alltag an:
Den Hahn beim Zähneputzen nicht ganzzeitig offen lassen
Weniger Zeit unter der Dusche verbringen
Gemüse dünsten, statt in Wasser zu kochen. (Das schmeckt auch besser!)
Das betrifft aber nur das Trinkwasser, das wir am Hahn nehmen. Es entspricht jedoch nur einem Teil des gesamten Wassers, dass wir jeden Tag konsumieren. Unserer sogenannte Wasserfußabdruck beinhaltet auch das Wasser, das zur Produktion unserer Lebensmittel benötigt wird. Hier sind ein paar Beispiele:
1 Kg Kakao: 27 000 L
1 Kg Kaffee: 21 000 L
1 Kg Rindfleisch: 15 500 L
1 Kg Nüsse: 5000 L
1 Kg Schweinefleisch: 4700 L
Zum Vergleich wird viel weniger Wasser bei Gemüse verbraucht:
Es gibt ja noch das Wasser, das in unseren Kleidungen steckt. Um Baumwolle heranzuziehen, wird jede Menge Wasser benutzt. Um ein T-Shirt aus Baumwolle zum Beispiel zu produzieren, werden 4100 Liter Wasser verbraucht.
Laut Statistiken vom Water footprint Network, beträgt der Wasserfußabdruck:
1 425 m3 pro Jahr und pro Kopf in Deutschland – 3 900 L pro Tag und Kopf
1 790 m3 pro Jahr und pro Kopf in Frankreich – 4 900 L pro Tag und Kopf.
Im Durchschnitt sind es 1 385 m3 pro Jahr und pro Kopf auf der ganzen Welt. Deutschland und Frankreich haben höhere Werte. Die Agrarprodukte, die am meisten zum externen Wasserfußabdruck beitragen, sind: Rindfleisch, Sojabohnen, Weizen, Kakao, Reis, Baumwolle und Mais.
Wenn wir darauf achten, zeichnet sich nach und nach eine Lösung ab:
Wir können unseren Fleischkonsum reduzieren. Mit 1 Kg Rindfleisch weniger ersparen Sie so viel Wasser, wie Sie in einem Jahr für Ihre Dusche brauchen. Der Einfluss einer Veränderung der Ernährung erweist sich als viel stärker als unsere alltäglichen sparsamen Gewohnheiten mit dem Trinkwasser.
Wir können auf die Herkunft der Lebensmittel mehr aufpassen. Lokale Gemüsearten sind oft weniger wasserintensiv.
Was die Kleider betrifft, ist es wichtig, lieber weniger aber von guter Qualität zu kaufen und sie länger zu tragen. Vergessen Sie das Fast Fashion!
Die Auswirkung der wasserintensiven Unternehmen verringern
In Deutschland werden durchschnittlich 24 Milliarden Kubikmeter Wasser jedes Jahr entnommen (Letzte Daten: 2016). Die Aktivitäten, die am meisten Wasser verbrauchen sind folgende:
Energieversorger: 12,7 Mrd. m³ – 53% (unter dessen für Kühlwasser)
Bergbau und Verarbeitendes Gewerbe: 5,8 Mrd. m³ – 24% für industrielle Zwecke
Öffentliche Wasserversorgung: 5,2 Mrd. m³ – 22%
Im Vergleich benötigt die Landwirtschaft nur 0,3 Mrd. m³ Wasser im Jahr.
In Frankreich werden durchschnittlich 32 Milliarden Kubikmeter Wasser jedes Jahr entnommen (letzte Daten: 2017), unter dessen 80% in Oberflächengewässer.
16 Mrd. m3 – 50% -als Kühlwasser für Kraftwerke
5,4 Mrd. m3 – 17% – für die Trinkwasserversorgung
5,1 Mrd. m3 – 16% – für Schifffahrtskanäle
2,9 Mrd. m3 – 9% – für die Landwirtschaft
2,6 Mrd. m3 – 8% – für die Industrie.
Die Kraftwerke verbrauchen am meisten aber sie geben das Wasser dem Gewässer zurück, so dass ihre Auswirkung in dieser Hinsicht gering ist.
In diesen Branchen sollten sie Unternehmen daran arbeiten, wie sie ihren Wasserkonsum reduzieren können. Bei der Landwirtschaft können bereits lokale Gemüsearten weniger Wasser benötigen. Im Industriebereich können sie darüber nachdenken, wie sie das Prozess optimieren können, um weniger Wasser zu verwenden. Dabei sollte die ganze Fertigungsstraße berücksichtigt werden.
Der Einfluss der Wasserwärmepumpen auf das Grundwasser besser einschätzen
Mit höheren Temperaturen im Sommer neigen wir leicht dazu, eine Klimaanlage installieren zu lassen. Wenn wir einen Raum kühlen, heißt es aber, dass wir im Austausch einen anderen Raum erwärmen.
Eine Wärmepumpe scheint für die Umwelt besser zu sein. Diejenigen, die mit Wasser funktionieren, benötigen zwei Bohren bis zum Grundwasser:
Wenn man mit diesem System seine Wohnung kühlen will, dann nimmt die Flüssigkeit der Klimaanlage die Kühle des Grundwassers. Dies bedeutet, dass die Temperatur des Grundwassers, das im System zirkuliert, erhöht wird. Dieses wärmere Wasser wird dann durch das zweite Bohren ins unterirdische Gewässer zurückgegeben. Wenn es nur eine Wohnung gibt, das so was tut, ist der Einfluss auf das Grundwasser eher gering. Jedoch kann der Effekt beträchtlich werden, wenn alle Häuser und Hochhäuser eines Bezirks eine solche Anlage benutzen. Dieser Effekt soll im Voraus unbedingt abgeschätzt werden.
Dieseerhöhte Temperatur des Grundwassers könnte dann das ganze verbundene ökologische Gleichgewicht ändern.
Statt in eine Klimaanlage zu investieren, sollten wir bereits die Wärmedämmung des Gebäudes verbessern und neue Gebäude mit Techniken der wärmeren Länder bauen.
Wasserentnahmepunkte besser kennen
In Frankreich müssen alle Wasserentnahmen angemeldet werden, sei es für eine öffentliche, eine industrielle oder eine private Nutzung. Die großen Wasserverbraucher machen sich nicht strafbar. Aber wieviel Privatpersonen haben einen Brunnen in ihrem Garten? Wieviel sind angemeldet? Das ist besonders schwer zu schätzen.
Eine genaue Kenntnis aller dieser Anlagen ist jedoch wichtig, um der Entwicklung der Qualität des Grundwassers besser zu folgen und angepasste Maßnahmen zu treffen. Brunnen können tatsächlich einen Eintrittspunkt für eine Verschmutzung darstellen. Wenn Wasser aus dem Brunnen verbraucht wird und dann in die öffentliche Kanalisation eingeleitet wird, kann es zu Verseuchungen führen, falls die Wasserqualität nicht gut genug ist.
Deswegen ist es von erster Bedeutung, diese privaten Brunnen besser zu kennen.
Die Umweltauswirkungen der Wasserkraftwerke angemessen in Betracht ziehen
Wasserkraft gilt als eine grüne Energie. Die Ressource „Wasser“ ist ja natürlich und erneuerbar. Jedoch gibt es unterschiedliche Typen von Wasserkraftanlagen. Je nach Größe und Bauweise können sie einen direkten Einfluss auf die Umwelt haben.
Die Biber selbst bauen Dämme, wie könnten denn solche Anlagen schädlich sein?
In einer Wasserkraftanlage wird Energie durch einen Wasserfall erzeugt. Das Wasser fällt von einem Niveau zu einem niedrigeren Niveau, was eine Turbine in Bewegung setzt. Um diesen Höhenunterschied zu schaffen, wird meistens ein Stausee gebaut. Je nach Bedarf werden dann die Ventile geöffnet, um die gewünschte Elektrizitätsmenge zu erzeugen.
Der direkte Betrieb dieser Anlagen verursacht keine CO2-Emissionen, was gut für das Klima ist. Außerdem können die Stauseen zum Hochwasserschutz beitragen, indem sie das Wasser flussaufwärts von den Städten zurückhalten.
Das sind ein paar Vorteile aber es gibt auch Nachteile. Der Damm unterbricht einfach das natürliche Kontinuum.
Für Fische wird es schwieriger an die Laichgebiete zurückzukehren. Deswegen gibt es oft Fischtreppen, um dieses Problem zu verringern.
Der Sedimenttransport wird durch den Damm verändert.
Nach den Turbinen wird das Wasser rasch und mit einer großen Wasserführung dem Fluss zurückgegeben. Dies verändert die Grundlagen des Ökosystems, das vorher da lebte.
Die Tiere, die vorher den Fluss leicht durchqueren konnten, müssen jetzt woanders das tun, wenn es noch überhaupt möglich ist.
Zum Bau von rieseigen Dämmen befinden sich manchmal ganze Dörfer unter Wasser.
Damit Wasserkraftwerke wirklich „grün“ betrachtet werden können, ist es unbedingt notwendig, diese Nachteile zu berücksichtigen und zu vermeiden oder wenigstens zu kompensieren.
Um die Umweltauswirkungen dieser Anlagen zu verringern, ist es auch noch dazu wesentlich, unseren Energiebedarf zu reduzieren. Wir müssen, wir Privatpersonen, Unternehmen und Staat, grundsätzlich über unseren Energieverbrauch nachdenken und Prioritäten bestimmen.
Wasserverluste im Netz verringern
In Frankreich geht ein Fünftel der Wassermengen verloren, die der Natur entnommen werden. „Verloren“ heißt, dass das Wasser nicht bis zum Endkunden kommt. Irgendwo auf dem Weg geht das Wasser in den Boden.
Wenn der Boden das Wasser kriegt, ist es vielleicht nicht schlecht?
Tja, wir haben jede Menge Energie gebraucht, um dieses Wasser zu kriegen. Diese Energie könnte gespart werden. Und der Ort, wo das Wasser schließlich einsickert, braucht möglicherweise es nicht am meisten.
Deshalb ist ein Netz im guten Stand von Bedeutung. Die Verluste im Wasserversorgungsnetz sollten dank einer angepassten Überwachung und rechtzeitigen Instandhaltungsarbeiten vermieden werden.
Die Abwasserbehandlung verbessern
Abwasserreinigungsanlagen sollen das Wasser, das wir wegen unserer Aktivitäten mehr oder weniger verschmutzt haben, wieder sauber genug machen, um es zum Gewässer zurückzugeben. Dafür gibt es eine Menge Grenzwerte zu beachten.
Auch wenn alle gemessenen Ergebnisse unter den Grenzwerten liegen, kann es sein, dass es trotzdem Verschmutzungen gibt. Das wird bei Mikroschadstoffen beobachtet. Hormonen zum Beispiel werden nicht gefiltert und sie kommen dann direkt in den Fluss, wo die Fische dann darunter leiden können. Es kann auch für die menschliche Gesundheit schädlich sein.
Französische Forscher haben den Einfluss ca. 100 Mikroschadstoffe auf die menschliche Gesundheit und auf den Lebensraum Wasser in ganz Frankreich untersucht. Das Ergebnis? Der Einfluss ist bedeutend, besonders für gewisse Pestizide, Medikamentenrückstände, Hormonen und Metalle (Kupfer, Zink, Aluminium). Sie haben geschätzt, dass eine im Wasser lebende Tierart jedes Jahrzehnt wegen dieser Mikroschadstoffe stirbt.
Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Situation zu verbessern:
Wir reduzieren unseren Verbrauch dieser Substanzen.
Wir verbessern die Behandlung des Abwassers.
Für die Wasserqualität und infolgedessen die menschliche Gesundheit ist es wesentlich.
Ablauf in den Vorfluter: Temperatur und Ökosysteme überwachen
Nach der Behandlung in der Kläranlage fließt das gereinigte Wasser in den Vorfluter. Das heißt, dass alle behandelten Abwässer an einem selben Punkt der Natur zurückgegeben werden.
Eine erste Konsequenz liegt in der Konzentration der Entsorgung. Die Wasserführung wird lokal erhöht und Strömungen können entstehen. Das Wasser, das der Natur zurückgegeben wird, wurde woanders entnommen – wahrscheinlich aus dem Grundwasser weit entfernt. Dieses Wasser kann infolgedessen lokal als eine « zusätzliche Menge » betrachtet werden und kann sich störend auf die Ökosysteme auswirken. Ihre Geschwindigkeit verändert noch dazu die natürlichen Strömungen.
Es kann auch zu einer Temperaturveränderung führen, was für dortige Tierarten von Bedeutung sein kann. Laut einer französischen Verordnung muss die Temperatur des behandelten Wassers geringer als 25°C sein. https://www.legifrance.gouv.fr/loda/id/JORFTEXT000031052756/2021-06-22/ Die übliche Temperatur eines Flusses schwankt je nach der Jahreszeit. Zum Beispiel beträgt die durchschnittliche Temperatur von 80% der Flüsse des Einzugsgebiets der Loire 10 bis 14 °C. In Städten kann ein Fluss in einem warmen Sommer eine Temperatur von 25°C und sogar 30°C haben. https://www.eaufrance.fr/sites/default/files/documents/pdf/Rapport_UnivTours_Temperature.pdf Aber die Verordnung berücksichtigt keine Temperaturschwankungen im Jahresverlauf. Wenn das behandelte Wasser 20°C warm ist und der Fluss 10°C, kann es schon für die Fauna aber auch für die Flora störend sein.
Kläranlagen sind auch mit einer Sicherheit ausgestattet. Ein Regenüberlauf kommt zur hydraulischen Entlastung zum Einsatz, wenn die Kläranlage auch Regenwasser behandelt und wenn es einen großen Regenfall gibt. Ein Teil des Zuflusses wird dann über eine Schwelle in ein Gewässer entlastet. Das geschieht zwischen 10- und 40-mal pro Jahr. Das heißt, dass es ohne Behandlung und ohne Zwischenspeicher ins Gewässer kommt. Die potenziellen Schadstoffe sind in dem Fall verdünnt aber das System kann trotzdem die Flora und die Fauna beeinträchtigen.
Deswegen ist es unbedingt notwendig die Fauna und die Flora dieser Orte präzis zu überwachen, um den Einfluss der Anlage genauer einzuschätzen und bei Bedarf angepasste Maßnahmen zu treffen.
Die lokale Einsickerung von Regenwasser bevorzugen
Um den gesamten Wasserkreislauf am wenigsten zu beeinträchtigen, sollte das Regenwasser so bald wie möglich in den natürlichen Boden einsickern. Auf diese Weise bekommt die Erde das Wasser, das sie braucht und das Grundwasser wird gespeist. Eine notwendige Bedingung ist aber, dass es im Wasser oder im Boden keine Verschmutzung gibt.
Daran arbeiten bereits einige Großstädte. In Frankreich fordert zum Beispiel Lyon, dass privates Niederschlagwasser auf der Parzelle bewirtschaftet wird. Das Regenwasser soll entweder komplett in die Erde einsickern oder teilweise einsickern und teilweise mit reguliertem Grundablass (< 3 L/s) in den Fluss fließen. Vor der Einsickerung soll das Wasser durch ein angepasstes Filtersystem gehen. Es kann eine Mulde, eine unterirdische Rigole mit Kies oder ein Regengarten sein. Die Anlage soll in der Lage sein, wenigstens 15 mm für jeden Regenfall zu behandeln. Dazu kommt ein zusätzlicher Speicher je nach der Stärke der Bodenverbauung und nach der Lage hinsichtlich der empfindlichen Sektoren. Das heißt, dass ein Anschluss an eine öffentliche Sammelleitung nicht erlaubt ist. Es sei denn, es ist technisch gesehen absolut unmöglich, anders zu tun. Aber die Regel ist: Regenwasser soll der Natur filtriert zurückgegeben werden.
Besser verbrauchen: Weniger verschmutzen: weniger Chemikalien ins Wasser reintun
Wenn wir die menschliche Beeinträchtigung des Wasserkreislaufes begrenzen wollen, sollten wir fürs Erste unseren Verbrauch reduzieren. Außerdem wäre es viel besser fürs Grundwasser und im Endeffekt für unseres Trinkwasser, weniger Chemikalien zu benutzen. Medikamente sollten wir sparsamer konsumieren. Pestiziden im Garten sollten wir vermeiden. Generell gesehen sollten wir jedes Mal überlegen, wenn wir Chemikalien benutzen, um uns zu vergewissern, ob wir sie wirklich brauchen.
Wofür das alles?
Wenn wir sparsamer und sauberer mit dem Wasser umgehen, können wir:
den Zustand der Gewässer verbessern
die Artenvielfalt begünstigen
eine bessere Trinkwasserqualität erzielen.
Aber jedermann sollte mitmachen, damit es wirksam wird.
Wenn Sie mehr über Frankreich und die Ökologie wissen wollen, lesen Sie diesen Beitrag:
Warum sollten Sie sich diese Frage überhaupt stellen?
Es gibt immer mehr Leute auf der Erde aber die verfügbare Fläche erweitert sich nicht. Sie könnte sogar durch den Klimawandel schrumpfen. Der Meeresspiegel steigt tatsächlich jedes Jahr an. Zwischen 2006 und 2015 waren es im Schnitt 3,6 Millimeter pro Jahr. Der Trend ist steigend: im letzten Jahrhundert war es nur 1,4 Millimeter pro Jahr (siehe dazu: https://www.geo.de/natur/22386-rtkl-klimawandel-diese-fuenf-fakten-ueber-den-meeresspiegelanstieg-sollten-sie-kennen). Dazu schmelzen noch Gletscher der Polarregionen.
Wie schaffen wir es, alle gesund ernährt zu werden und das ohne Kriege? Es hängt davon ab, wie wir das benutzen, was wir zur Verfügung haben. Da sollten wir insbesondere über die Aufteilung zwischen Stadt und Land sowie über unseren Umgang mit der Natur und die Verteilung der Ressourcen nachdenken.
Richten wir unser Interesse spezifisch auf die Stadt. Wie können wir da umweltschonend und infolgedessen „menschenschonend“ vorgehen?
In der Stadt leben
Die aktuellen Prognosen der UN zeigen eine Steigerung der globalen Stadtbevölkerung in der Zukunft. Im Jahr 2030 werden 60 % der Menschen in Städten wohnen: 6,7 Milliarden Menschen. Heutzutage sind es nur 55%, das heißt 4,2 Milliarden Menschen.
Wie ist es bloß möglich die Städte nachhaltig zu erweitern oder gar neue Städte umweltbewusst zu bauen?
Da müssen wir zuerst darüber nachdenken, wie und wo wir Lebensmittel produzieren. Auf mehreren Ebenen können wir handeln.
Der Flächennutzungsplan
Eine erste Frage betrifft die Flächennutzung. Sei es in Großstädten oder in kleinen Dörfern, wieviel Hektar sollte man dem Wohnen und der Landwirtschaft widmen? Wenn immer mehr Häuser gebaut werden, verfügt die Agrarwirtschaft über weniger Fläche. Sie soll dann den Ertrag erhöhen aber die Leute möchten gerne, dass ihre Ernährung eine biologische Herkunft hätte. Wie kann man das alles in Einklang bringen?
Heikle Frage.
Vielleicht sollte man weniger Fläche fürs Wohnen und mehr für die Landwirtschaft haben? Das heißt dann, dass die Wohnungen kleiner oder dichter werden. Sind die Menschen damit OK? Da bin ich mir nicht so sicher.
Es gibt keine eindeutige Antwort auf diese Frage. Das soll örtlich entschieden werden. Die Gemeinden können einen Einfluss darauf haben, indem sie den Flächennutzungsplan bestimmen.
Eine Stadt verfügt tatsächlich über verschiedene Dokumente, die einen Rahmen für ihre Entwicklung darstellen. Der Flächennutzungsplan bestimmt die erlaubte Bodennutzung für jede Fläche einer Gemeinde. Texte erklären die Art und Weise, wie diese Nutzung konkret umgesetzt wird. Der Bebauungsplan konkretisiert dann diesen Plan für einzelne Teile des Gemeindegebiets.
Diese Pläne und Texte erläutern, wo einzelne Häuser gebaut werden dürfen und wo Mischgebiete mit Büros, Handel und Wohnungen zu finden sind. Sie zeigen auch, wo die Natur unberührt bleiben soll und wo Agrarprodukte produziert werden können. Hinter diesen Plänen verbirgt sich die Arbeit verschiedener Spezialisten wie Architekten, Landschaftsplaner, Ökologe, Ingenieure usw. Diese Dokumente sind das Ergebnis eines Kompromisses zwischen menschlichen Bedürfnissen und natürlichen Bedürfnissen, sei es für geschützte Arten, fürs Mäandrieren eines Flusses oder für ganze Biotope.
Der Straßenquerschnitt
Nun, stellen Sie sich vor: eine Stadt will eine Straße neugestalten. Der aktuelle Zustand besteht aus einer zweispurigen Fahrbahn, zwei Streifen zum Parken und zwei Gehwegen. Eine solche Gestaltung ist besonders üblich. Das alles ist komplett undurchlässig. Der Boden „atmet“ gar nicht. Wie sollte man da vorgehen, um einen nachhaltigeren Querschnitt zu haben?
Zuerst wird es wohl über Transportwesen nachgedacht. Zurzeit wird mehr als die Hälfte des Querschnitts dem Auto gewidmet. Soll es auch in der Zukunft immer so sein? Umweltfreundlichere Mobilitäten existieren ja. Vielleicht können Radfahrer auch ein bisschen Platz kriegen? Außerdem könnte die Breite der Fahrbahn reduziert werden. Wenn man die Menschen dazu ermuntern will, ihren Wagen weniger zu benutzen und mehr mit dem Rad unterwegs zu sein, sollte man vielleicht weniger Platz zum Parken haben? Dann gibt es ein bisschen Platz für einen Radweg.
Und wie ist es mit der Natur? Wo ist eine Grünfläche? Bäume und Sträucher tragen dazu bei, die Luft zu reinigen, den städtischen Wärmeinseleffekt zu reduzieren und stellen einen Lebensraum für viele Insekten und Vogelarten dar. Die Planer denken sich oft die Landschaft im Zusammenhang mit dem Ablauf von Niederschlagswasser aus. So kann eine Fläche mehrere Nutzungen haben. Eine Mulde kann Regenwasser im Boden versickern lassen und gleichzeitig bepflanzt werden. Und dazu kommt noch der Wohlfühleffekt, den jegliche Grünfläche mit sich bringt und der sich so wesentlich für Städtler erweist.
Jede Situation ist ja klar einzigartig und soll spezifisch von den Planern betrachtet werden.
Die Materialien
Wir haben bereits den Flächennutzungsplan und die Querschnittgestaltung angesprochen. Wie ist es mit den Materialien?
In Frankreich wird das bituminöse Mischgut viel benutzt, sei es für Straßen oder Bürgersteige. In Deutschland werden auch oft Pflastersteine eingesetzt. Pflasterfugen bieten eine kleine Möglichkeit, Regenwasser in den Boden einzusickern. Wenn die Materialien aber wasserundurchlässig sind, muss man das Niederschlagswasser weiter in Röhren führen, Regenklärbecken bauen usw.
Stattdessen sollten wir vielleicht andere Materialien betrachten, die dem natürlichen Zyklus besser entsprechen. Es gibt zum Beispiel porösen Beton oder Rasengittersteine oder andere innovative poröse Lösungen, die es ermöglichen, das Regenwasser dem Boden, den Pflanzen und den Bäumen sofort zur Verfügung zu stellen. Dabei soll der Boden natürlich frei von irgendeiner Verschmutzung sein.
Es gibt auch Materialien, die bei ihrer Herstellung nachhaltiger sind. Das ist zum Beispiel ein lauwarmes bituminöses Mischgut. Das Produkt wird nicht so sehr geheizt, um eingesetzt zu werden, was besser für die unmittelbar Umgebung und für die Arbeiter ist.
Die Rohstoffe können auch eine lokale Herkunft haben. Wenn ein Projekt Abbrucharbeiten und Straßenarbeiten vorsieht, können die zerkleinerten Betonbauteile aus den Gebäuden als Rohstoff für den Betonbelag benutzt werden. Viele Transportwege und somit CO2-Emissionen werden auf diese Weise erspart.
Dabei sollen die Materialien so weit wie möglich eine lange Lebensdauer haben und keine Gefahr für den Boden, die Fauna oder die Flora darstellen.
Wichtig ist es auch, Grünflächen zu vernetzen und groß genug zu planen. Eine winzig kleine Grünfläche bringt nichts. Damit sie von Nutzen sein kann, braucht sie Platz für das Ökosystem.
Anders denken?
Ist unsere Art und Weise überhaupt angemessen, solche Projekte anzusprechen?
Oft planen wir Wohnungen, Büros, Straßen und denken dann: OK, wir haben das, was wir brauchen. Wie ist es nun mit der Fauna und der Flora? Da möchten sicher gerne Füchse oder Frösche diesen Ort durchqueren. Eine Passage für Wildtiere wird vorgesehen.
Aber ist das richtig? Sollten wir nicht vielleicht umgekehrt überlegen? Zuerst die Bedürfnisse der Natur betrachten und dann sich damit beschäftigen, wie wir unsere Bedürfnisse in diesem Rahmen integrieren können, ohne dass es für die Natur schädlich wird?
Was halten Sie davon? Teilen Sie Ihre Ideen zu diesem Thema im Kommentar!
Ich schlage Ihnen eine Reise in die Geschichte der Ökologie in Frankreich vor, um die Motivationen und die Bremsen der Franzosen in diesem Bereich besser zu verstehen.
Nach dem zweiten Weltkrieg : Priorität zum Wiederaufbau
Stellen Sie sich die Lage vor. Der zweite Weltkrieg ist gerade vorbei. Wie überall in Europa haben der Wiederaufbau des Landes, die Konjunkturbelebung und die Nahrungsmittelproduktion in ausreichenden Mengen den Vorrang. Die Ökologie, die vom deutschen Biologen Ernst Haeckel aus oikos „Haus/Haushalt“ und logos „Lehre“ im Jahr 1866 erschaffen wurde, hat hier nur wenig Platz.
Die Natur leidet unter meschlichen Aktivitäten
Frankreich beginnt sein Nuklearprogramm. 7 Kernkraftwerke werden zwischen 1955 und 1978 gebaut. Dies entspricht 14 Kernreaktoren. 63 Atomteste werden zwischen 1960 und 1974 zuerst in Algerien und dann im Pazifik durchgeführt.
In 13 Jahren zwischen 1967 und 1980 kennen die französischen Küsten 6 große Ölkatastrophen unter denen :
Torrey Canyon im Jahr 1967 : 119 000 Tonnen Öl beschmutzen die britannischen und französischen Küsten
Amoco Cadiz im Jahr 1978 : 227 000 Tonnen Öl verunstalten die Küste zwischen Brest und Saint-Brieuc.
Die Ökologie wird bekannt
Genau zu dieser Zeit kommen erste ökologische Bewegungen allmählich zum Vorschein. Seit der industriellen Revolution äußern einige Menschen Zweifel am Einfluss der neuen industriellen Verfahren auf die Umwelt. Aber die ersten großen Ölkatastrophen lösen weltweit eine Bewusstwerdung aus. Der erste Umweltgipfel findet in Stockholm im Jahr 1972 statt. Der Meadows-Bericht erklärt bereits, dass die Menschheit untergehen wird, wenn sie so weiter geht, ohne Rücksicht auf die natürlichen Ressourcen zu nehmen. Dies beruht auf einem von den Forschern entwickelten Modell, das die Entwicklung der Weltbevölkerung im Vergleich zu derjenigen der natürlichen Ressourcen vorsieht:
In Frankreich werden 2 Ereignisse als Begründer der ökologischen Bewegung betrachtet :
die Protestbewegung gegen das Kernkraftwerk im Bugey im Jahr 1971,
der Kamp der Bauern gegen die Ausdehnung eines Feldlagers im Larzac zwischen 1971 und 1981.
Die Ökologie lädt sich in der Politik ein
Im Wahlkampf erscheint 1974 der erste Mann, der sich auf die politische Ökologie beruft: René Dumont, Diplomlandwirt. Er erhält nur 1,32 % der Stimmen. Aber das ökologische Denken kann durchs Fernsehen bekannter werden. Danach ergeben sich lange Jahre Umherirren für die politische Ökologie. Nach der Präsidentschaftswahl wird eine offizielle ökologische Bewegung gegründet, die aus unterschiedlichen Gruppen besteht. Das ist ihre Schwachstelle : ein Zusammenschluss verschiedener Gebilde ohne echter Anführer.
Der Durchbruch durch den Klimawandel
Aber dann kommt der Klimawandel, den niemand mehr in Frage stellen kann. Die Ökologie soll jede Partei irgendwie in ihrem Programm einarbeiten. Ökologische Parteien sind immer noch da. „Die Grünen“ kriegen sogar 9 Europaabgeordneten im Jahr 1989. 1997 sieht die ersten grünen Abgeordneten in der Nationalversammlung. 2017 wird Nicolas Hulot, eine beliebte grüne Persönlichkeit, zum Minister des ökologischen und solidarischen Übergangs ernannt.
2015 organisiert Frankreich die COP21, die zum Übereinkommen von Paris führt. 195 Staaten unterzeichnen den Text gegen den Klimawandel und für eine widerstandsfähige, nachhaltige Zukunft mit niedrigem Kohlenstoffgehalt.
Die Hauptziele sind folgende :
Die Erderwärmung soll im 21. Jahrhundert unter 2°C gehalten werden. Der Temperaturanstieg soll durch weitere Maßnahmen auf 1,5°C begrenzt werden.
Die CO2-Neutralität sollen wir zwischen 2050 und 2100 erreichen.
In fossile Energien sollen wir desinvestieren.
Die Industrieländer sollen den Entwiclungsländern bei der Finanzierung helfen.
Frankreich hat sich als Ziel gesetzt, CO2-neutral im Jahr 2050 zu sein.
Und konkret im Alltag ?
Es ist nun höchste Zeit zu handeln. Seit der Gründung des Französischen Instituts für die Kontrolle der Energie haben mehrere Sensibilisierungskampagnen die Vorteile einer guten Wärmedämmung oder der Nutzung der öffentlichen Verkehsrmittel betont.
Was die Mûlltrennung betrifft, waren wir mit unserem Präfekt Eugène Poubelle der Zeit voraus. Er hat 1884 den Mülleimer für Paris erfunden und die Trennung war bereits dabei :
biologisches abbaubares Müll,
Papiere und Fetzen
Glas, Fayence und Austerschalen.
Nun, die Trennung war nicht wirklich beachtet. Erst im Jahr 1974 wird die Mülltrennung nach dem Ölschock richtig eingesetzt. Es gibt regelmäßig Programme, um die Müllmengen zu reduzieren, sei es für die Haushalte oder die Unternehmen.
Laut einer im August 2019 durchgeführten Umfrage interessieren sich 72% der Leute mehr für ökologische Fragen. Sie haben sogar ihr Verhalten in diesem Zusammenhang verändert. Eine Hälfte wäre bereit, keinen motorisierten Individualverkehr mehr zu benutzen.
Damit wir das Ziel des Pariser Abkommens erreichen, müssen wir unsere Gewohnheiten drastisch ändern. Die Franzosen sind dessen bewusst. Ende 2019 hielten 64% der französischen Befragten für notwendig, dass wir unsere Lebensart ändern. Unsere Mobilität sowie unsere Essgewohnheiten sollten wir neu denken. Das Klimagesetz ist ein erster Schritt aber der Weg ist noch lang und die Zeit wird immer knapper. Nachhaltige Lösungen sind willkommen!
Dieses Gesetz ist vielversprechend. Wie wurde es ausgearbeitet? Wie weit sind wir im Abstimmungsprozess? Welche sind die Perspektiven für eine nachhaltigere Zukunft?
Der Ursprung
Die große Volksdebatte
Nach den starken Demonstrationen der Protestbewegung der „gelben Warnwesten“ Ende 2018 hat die Regierung eine nationale Volksbefragung initiiert. 4Themen wurden angesprochen:
Der ökologische Übergang,
Steuerwesen und öffentliche Ausgaben,
Demokratie und Staatsbürgerschaft,
Staatsaufbau und öffentliche Dienstleistungen.
Die Konferenzen, Versammlungen und Beiträge haben sich über 3 Monate erstreckt:
Die Ergebnisse der Debatten: 4 Themen sind daraus hervorgegangen:
Die Regierung hat dann die Schaffung eines Bürgerübereinkommen fürs Klima eingeführt.
Bürgerübereinkommen fürs Klima
Die Gruppe bestand aus 150 Leute, die ausgelost wurden und die die gesamte französische Gesellschaft darstellen sollten, sei es Geschlecht, Alter oder Berufsgruppe. Ziel war es, CO2-Emissionen um mindestens 40% bis 2030 im Vergleich zu 1990 zu reduzieren.
Die Rahmenbedingungen:
3 Bürgen der Unabhängigkeit des Übereinkommens
Anhörung von Experten mit gegenteiligen Meinungen
Synthese aus verschiedenen Arbeiten (Forschung, internationale Einrichtungen, …)
Sie sollten Gesetzentwürfe verfassen, damit Frankreich besser gegen den Klimawandel kämpfen kann.
Der Prozess:
6 Sitzungen an Wochenenden
Arbeit in kleinen Gruppen
5 Themen
Das alles führte insgesamt zu 149 Vorschläge, unter anderem:
MIV-Alternative betrachten
Beim Übergang zu sauberen Transportmitteln helfen: erlaubte Fahrzeuge reglementieren, den Wechsel beschleunigen
Die Erziehung, die Ausbildung und die Sensibilisierung als Grundlage für einen verantwortungsbewussten Konsum benutzen
Die Benutzung von Umverpackungen und Einweg-Kunststoff einschränken, unverpackte Güter und Pfand entwickeln
Die energetische Sanierung der Gebäude bis 2040 zur Pflicht machen
Gegen die Bodenverbauung und die städtische Erweiterung kämpfen: das Leben in Dörfern und Städten attraktiver machen
Eine verantwortungsbewusste Produktion fördern, Reparatur- und Recyclingbranchen sowie Abfallwirtschaft entwickeln
Die Biodiversität und die Ökosysteme schützen
Ein System gewährleisten, das eine gesunde nachhaltige Ernährung ermöglicht, die weniger tierisch und mehr vegetarisch sowie produktions- und klimaschonend ist und die wenig Treibhausgas emittiert. Diese Ernährung sollte für alle zugänglich sein.
Dank dem Begriff von Ökozid die Ökosysteme schützen.
Wo stehen wir im Abstimmungsprozess?
Wie wird ein Gesetz in Frankreich verabschiedet?
In Frankreich kann ein Gesetz entweder von Regierungsministern oder von Abgeordneten kommen. Der Text wird bei der Nationalversammlung oder beim Senat eingebracht. Der in diesem Bereich kompetenter parlamentarischer ständiger Ausschuss bearbeitet den Text und kann Änderungen vornehmen.
Nach der Annahme vom ständigen Ausschuss geht der Text zur Versammlung, wo er eingebracht wurde. Nach der Annahme kommt er dann zur anderen Versammlung. Das nennt man „navette parlementaire“ – parlamentarisches Hin und Her. Wenn die zweite Instanz den Text ändert, muss ihn dann die erste Instanz noch mal bearbeiten, usw. Das Gesetz wird verabschiedet, wenn der Text von der Nationalversammlung und vom Senat mit dem gleichen Wortlaut angenommen wird.
Der Staatspräsident verkündet anschließend das Gesetz in den zwei nächsten Wochen.
Wo stehen wir?
Am 8. März hat die Bearbeitung vom parlamentarischen ständigen Ausschuss angefangen. Ende März hat es mit der Prüfung in öffentlicher Sitzung bei der Nationalversammlung begonnen.
Die Abgeordneten haben gerade den ersten Titel „Verbrauchen“ angenommen. Die endgültige Verabschiedung ist für den Monat September vorgesehen.
Das Nutzen dieses Gesetzes?
Der Gesetzentwurf beinhaltet 6 Titel und 18 Kapitel. Die Titel entsprechen den 5 Themen des Bürgereinkommens. Dazu kommt noch: „den gerichtlichen Umweltschutz verstärken“.
Einige SchlüsselMaßnahmen sind zum Beispiel:
Ein « CO2-Stand » wird geschafft, um den Einfluss der Lebensmittel auf das Klima bekannt zu geben.
Diese Bekanntmachung kann allmählich für die verschiedenen Sortimente an Produkten und Dienstleistungen je nach Erfahrungsaustausch obligatorisch werden. Eine Verordnung wird die Bewertungskriterien bestimmen.
Die Werbung für fossile Energien wird verboten
Frankreich wird einer der ersten Weltstaaten, die die Werbung für fossile Energien aufgrund ihrer Kilmaauswirkungen (Emission von Treibhausgas) verbieten. Der Text sieht auch einen Verhaltenskodex vor, damit die Unternehmen die im Zusammenhang mit Klimawandel stehenden Herausforderungen in ihren Werbungen einbeziehen.
Das Rhythmus der Bodenverbauung wird halbiert.
Die Erweiterung der Städte trägt dazu bei, den natürlichen Raum zu zerstören und infolgedessen sowohl die Biodiversität zu verringern als auch das Klima zu erwärmen. Weniger Natur heißt auch mehr Risiken und mehr Schäden bei starken Regen oder Hochwasser zum Beispiel. Im Gesetz wird das Ziel geschrieben, das Tempo der Bodenverbauung in den nächsten 10 Jahren im Vergleich zum letzten Jahrzehnt zu halbieren. Dieses Ziel wird dann auf jeder territorialen Ebene angepasst.
Das Vermieten von Wohnungen mit einer schlechten Wärmedämmung wird verboten.
In Frankreich zählt man 4,8 Millionen solcher Wohnungen. Die Baubranche ist außerdem mit 20% der französischen Emissionen an der zweiten Stelle, was die Treibhausgasemissionen betrifft. Der Text verbietet das Vermieten dieser Wohnungen ab 2028, damit die Vermieter genug Zeit für die Sanierung haben. Bis 2028 dürfen die Mieten der Wohnungen der Klassen F und G nicht erhöht werden.
Die Mahlzeiten werden in der Gemeinschaftsverpflegung mit 50% nachhaltigen Produkten oder Produkten mit Herkunfts- bzw. Qualitätssiegel vorbereitet.
Das sind insgesamt ca. 3 Milliarden Mahlzeiten im Jahr. Die private Gemeinschaftsverpflegung (zum Beispiel die Betriebsrestaurants) hat bis 2025, um das Ziel zu erreichen.
Schöpfung eines Ökozid-Delikts
Ein Umweltverschmutzungsdelikt wird die Personen dafür strafen, an der Umwelt schwere dauerhafte Schäden angerichtet zu haben. Wenn es klar ist, dass die Zuwiderhandelnden sich dessen ganz bewusst waren, wie ernst die Auswirkungen ihrer Taten sind, müssen sie mit einer Haftstrafe bis zu 10 Jahren und mit einer Geldstrafe von 4,5 Millionen Euros rechnen. Die Geldstrafe kann sogar bis zu zehnmal den Gewinn betragen.
Warum gibt es einen Widerstand gegen dieses Gesetz?
Die Regierung hatte sich dazu verpflichtet, 146 Vorschläge ohne Filter weiterzugeben: direkte Umsetzung, Übergabe ans Parlament oder Volksabstimmung. Der Gesetzentwurf ist für viele nicht ehrgeizig genug, um das Ziel der 40%er Verminderung der Emissionen zu erreichen. Manche werfen auch der Regierung vor, die Vorschläge geschwächt zu haben. Dies gilt besonders für die energetische Sanierung der Gebäude und für den Ökozid.
Der Wechsel ist auf dem Vormarsch
Dieses Gesetz ist ein erster Schritt in der Richtung für mehr Nachhaltigkeit im Alltag. Frankreich wird aber sich noch mehr anstrengen müssen, um die europäischen Ziele zu beachten.
Wie dem auch sei, jeder sollte nach und nach seine Gewohnheiten in Frage stellen, sei es privat oder beruflich. Der Staat sollte vorbildlich sein und das Umdenken leichter machen. Wir sind im Auftakt. Das Rhythmus wird sich dann beschleunigen müssen.