Die Kohlenstoffemissionen Ihrer Tätigkeit reduzieren

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Laut dem Umweltbundesamt entstehen Treibhausgase in Deutschland fast ausschließlich bei den Verbrennungsvorgängen in Anlagen und Motoren. Insgesamt emittiert Deutschland ca. 740 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Die Emissionen verteilen sich wie folgt:

  • Energiebedingte Emissionen: 84,8%
  • Industrieprozesse: 6,8%
  • Landwirtschaft 7,2%
  • Abfallwirtschaft 1,2%.

https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/treibhausgas-emissionen-in-deutschland

In Frankreich sind die Emissionen deutlich geringer, weil die Elektrizität hauptsächlich von Kernkraftwerken produziert wird. Insgesamt emittiert Frankreich ca. 440 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (Quelle: INSEE). Diese Treibhausgase verteilen sich wie folgt:

  • Transport: 30,8%
  • Landwirtschaft: 19.4%
  • Gebäude: 18,3%
  • Industrieprozesse: 17,8%
  • Energiebedingte Emissionen: 10,4%
  • Abfallwirtschaft: 3,2%.

https://www.insee.fr/fr/statistiques/2015759#tableau-figure1

Um die Temperaturerhöhung der Erde so niedrig wie möglich zu halten, müssen wir unbedingt unsere Treibhausgasemissionen reduzieren. Da soll jeder seinen Beitrag leisten, sei es die Privatpersonen, Unternehmen oder der Staat.

Nun, wie kann ein Kleinunternehmen in diesem Stück seine Rolle spielen? Dieser Beitrag hilft Ihnen, sich klare Ideen zu schaffen.

Zuerst das Ziel kennen

Seit dem Pariser Abkommen

Nach der Klimakonferenz in Paris im Jahr 2015 haben sich die Staaten dazu engagiert, mehrere Maßnahmen zu treffen, um die Effekte der Klimakrise zu begrenzen. In Deutschland hat das Bundesministerium das so zusammengefasst:

« Ziel der deutschen Klimapolitik ist es daher, bis zum Jahr 2030 die Emission von Treibhausgasen um mindestens 55 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu senken und bis zum Jahr 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Auf internationaler, europäischer und nationaler Ebene setzt sich Deutschland für eine ambitionierte und effektive Umsetzung des Abkommens von Paris ein. »

Die französische nationale Strategie für niedrige Kohlenstoffemissionen gibt die Orientierungen, um eine nachhaltigere Zukunft zu erzielen. Das Objektiv ist, im Jahr 2050 treibhausgasneutral zu sein.

Und was heißt das konkret?

Laut dem ADEME emittiert ein durchschnittlicher Franzose heutzutage 11 Tonne CO2e. Um die Treibhausgasneutralität zu erreichen, sollen wir diesen Wert auf 2 Tonnen CO2e senken. Wenn wir uns als Privatperson bemühen, alles richtig zu tun, können wir bestenfalls 25% der Reduzierung erreichen. Das heißt, 75% müssen die Unternehmen und der Staat leisten.

Wie schaffen wir das?

Seine eigenen Emissionen kennen

Alles fängt mit einer Bilanz des aktuellen Standes an.

  • Wie läuft Ihr Prozess? Sie sollten jedes Glied Ihrer Produktionskette untersuchen.
  • Welche sind die Eingangsprodukte, die Rohmaterialien? Wo und wie werden sie hergestellt? Wieviel Energie wird für die Herstellung oder die Extraktion gebraucht? Wie werden sie geliefert?
  • Wie werden sie verarbeitet? Mit welchem Energieaufwand? Woher kommt die Energie?
  • Wie liefern Sie dann Ihre Produkte?
  • Welches Transportmittel benutzen Ihre Arbeitnehmer?
  • Wie funktioniert Ihr Computersystem? Wie alt ist Ihre Anlage? Speichern Sie Daten auf Datacenter? Schicken Sie viele Emails?
  • Usw.

Wenn das alles geklärt wird, können Sie dann damit anfangen, jeden Schritt des Prozesses zu analysieren. Ziel ist es, weniger Treibhausgase zu emittieren.

Lösungen finden, um sparsamer zu produzieren

Es gibt viele Möglichkeiten, wie Sie eingreifen können.

  • Sie können zum Beispiel über die Herkunft Ihrer Rohmaterialien überlegen.
    • Werden sie aus China oder aus einem anderen Land ganz weit weg von Europa importiert? Gibt es keinen anderen nahgelegenen Anbieter? Aber der ist teurer? Ja, aber ist Ihr Produkt es nicht wert? Dann können Sie das als ein Verkaufsargument benutzen. Vielleicht können Sie auch die Mengen optimieren und so bleibt das gesamte Kosten ungefähr gleich.
    • Wie werden die Rohmaterialien geliefert? Per Flugzeug? Das ist schlecht für die Umwelt. Mit der Bahn oder mit dem Schiff ist es besser. Die Lieferzeit ist dann möglicherweise länger. Das heißt, dass Sie Ihre Vorratsverwaltung verbessern und eine Vorausplanung im Prozess integrieren sollen.
  • Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Eigenschaften Ihrer Produkte anzupassen.
    • Sie können sich mit der Größe befassen. Ist die Größe optimal für Postpakete? Brauchen Sie einen spezifischen Vorgang, um diese Größe zu erreichen? Wäre es nicht einfacher und energiesparender eine leicht andere Größe herzustellen?
    • Das Gewicht Ihrer Produkte können Sie ebenfalls ändern, damit sie leichter werden. Die Lieferungskosten sind dann niedriger und die benötigte Energie für die Lieferung auch.
  • Bei Ihren digitalen Tätigkeiten ist es auch möglich zu handeln.
    • Sie können auf die Behandlung der Emails mehr aufpassen. Wichtige Emails können lokal gespeichert werden und unnötige Emails gelöscht werden. Auf diese Weise werden viel weniger Emails auf fernen Datacentern gespeichert, was viel weniger Energie benötigt.
    • Bei Ihrer Beschaffungspolitik können Sie auch einen Einfluss haben, indem Sie nachhaltige Produkte bevorzugen. Sie können Computer oder Smartphones auswählen, die eine längere Lebensdauer aufweisen. Sie können Waren kaufen, die wieder verwertet werden können.
  • Ihren Energielieferant können Sie sich aussuchen, damit die Energie, die Sie benutzen, viel nachhaltiger ist. Es kann Windenergie, Solarenergie oder irgendeine alternative Energieart sein. In Frankreich gibt es zum Beispiel Enercoop. Diese Gesellschaft bietet 100% erneuerbare Energie an. Sie hat direkte Verträge mit kleinen Stromerzeugern. Es handelt sich dabei um eine Genossenschaft, so dass das Gemeinwohl den Vorrang vor dem Gewinn hat.
  • Darüber hinaus können Sie auch Ihre Mitarbeiter für diese Themen sensibilisieren. Sie auch können handeln. Ihr Transportmittel bis zur Arbeitsstelle stellt auch eine Kohlenstoffemissionsquelle dar. Kommen sie mit dem Zug, zu Fuß oder mit dem Rad, ist es schön. Aber wenn sie allein im Auto sitzen, können sie vielleicht darüber nachdenken, wie sie anders machen könnten. Jeder hat Verpflichtungen zu beachten aber ab und zu sollte man sein Verhalten in Frage stellen.

Das sind nur ein paar Ideen. Ich bin sicher, Sie werden noch andere Lösungen finden. Wenn Sie mit diesen Überlegungen fertig sind, ist es Zeit für einen Plan.

Prioritäten setzen und einen Aktionsplan aufstellen

Alle Ideen, die aufgetaucht sind, haben Vor- und Nachteile. Einige sind einfach umzusetzen. Andere können schnell einen Einfluss haben. Sie sollten sich darüber klar machen, was für Sie am wichtigsten ist. Zuerst die Lösungen, die wenig kosten? Oder die Maßnahmen, die viele Emissionen vermeiden?

Je nachdem können Sie die verschiedenen Maßnahmen ordnen, die Sie aufgelistet haben. Wenn Sie die Prioritäten gesetzt haben, stellen Sie einen Aktionsplan auf. Sie werden für jede genannte Maßnahme die notwendigen einzelnen Aktionen schreiben. Diese Aktionen sollten direkt umsetzbar sein. Zum Beispiel: „Bürobedarf mit einer lokalen Herkunft kaufen“ oder „Rohmaterialien in einem Umkreis von 100 km finden“, usw.

Wenn Sie das geschafft haben, können Sie versuchen, für jede Aktion die eingesparten CO2-Emissionen zu rechnen. Darüber können Sie Ihre Kundschaft informieren. Ihre Bemühungen werden Ihren Produkten mehr Sinn und mehr Wert geben.

Ausgleichsprojekte?

Wenn Sie das alles gemacht haben und es bleibt immer noch Emissionen, die Sie nicht beseitigen können? Nun, was machen Sie?

Am besten sollten wir versuchen, weniger Waren zu verbrauchen. Wenn wir etwas unbedingt brauchen, dann zuerst versuchen, Dinge wiederzuverwerten. Und wenn es unmöglich ist, dann kommt der CO2-Ausgleich. Es ist die letzte Lösung, wenn Sie alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

Es ist beispielsweise schwierig heutzutage ohne Internet zu funktionieren. Da gibt es Gesellschaften, die Ausgleichsprojekte entwickeln, damit der durch Ihre Internetnutzung erzeugte Kohlenstoffausstoß durch die Bepflanzung mit Bäumen von the great green wall in der Sahelzone kompensiert wird. Da sollten Sie sich die Ausgleichsprojekte aussuchen, die im Einklang mit Ihren Werten stehen.

Hoffentlich ist es nun klarer für Sie, wie Sie vorgehen können, um bei der Begrenzung der Erdtemperaturerhöhung Ihren Beitrag leisten zu können.


Wenn Sie mehr über Frankreich und die Ökologie wissen wollen, lesen Sie diesen anderen Beitrag: https://tiradenn.fr/die-oekologie-und-die-franzosen/

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